steter Tropfen höhlt den Stein –  oder auch nicht

Mühle Meiningen 2010

Ein altes Sprichwort, das in der Regel funktioniert. Die Flutungen aus Richtung Dreißigacker standen ja nicht unbedingt mit starken Niederschlägen in Verbindung. Während des Winters hatten wir genügend Zeit uns mit diesem Thema auseinander zu setzen. Man sprach bei den ersten Besprechungen im Landratsamt bei der Unteren Wasserbehörde vom Regenüberlaufbecken. Nun steht fest, hier kommt kein Regenwasser an, sondern zeitweise schlichtweg reines, stinkendes Schmutzwasser. Zwischenzeitlich haben wir noch weitere Ableitungen gefunden, z.B. eine Abschlagleitung, kommend aus dem Steilhang unmittelbar unterhalb des Ortsschildes von Dreißigacker. Weitere Abschlagleitungen münden in das Klinikum-Versickerungsbecken. Dort wurde eine Bohrung 1,20m unter dem Überlauf in das Ablaufbauwerk gebohrt. So läuft das Versickerungsbecken des Klinikums bei geringsten Niederschlägen über, obwohl noch eine Aufstauhöhe von 1,2m verfügbar wäre. Wir machen mehrfach die Behörden auf die unhaltbaren Zustände aufmerksam und zweifeln langsam an unserer ersten Vermutung, dass das Ableitsystem des Abwassers aus Dreißigacker vielleicht nur nicht funktioniert.

Januar bis März

der Januar wurde von einem schneereichen Winter beherrscht. Arbeiten im Freien beschränkten sich auf regelmäßiges Schneeräumen

und Schrottlese, denn das „Hochwasser“ spülte fast täglich Eisenteile, Bauschutt und Müll frei. In diesen drei Wintermonaten haben wir allein ca. 1.300kg Schrauben, Nägel und kleine Eisenteile im oberen Seebereich (mit starken Magnet) zusammengelesen. Hier ist das Wasser wirklich „eisenhaltig“.

Im Winter machen wir die ersten Planungen für das oberschlächtige Wasserrad. Es ist aufgrund der Nivellierungen ein Durchmesser von 4,75m angepeilt, eine Breite von 600 mm mit ca. 65 Schaufeln.

In den ersten beiden Märzwochen graben wir den Radgang frei, vier Teile, Speichen des Wasserrades, ragten ja aus den Geröll- und Schlammablagerungen. Eine höchst unangenehme Arbeit, denn der Radgang erhielt irgendwann eine Betonsperrwand mit einem Ablaufschieber? Daher waren die Schlammablagerungen auch entsprechend geruchsintensiv und aggressiv. Ein Helfer bekam hier nach kurzer Zeit Hautausschläge. Es fanden sich im Schlamm halbvolle Ölkanister, Munition und fast alle Schaufeln des einstigen Wasserrades. Stück für Stück konnten wir die Konstruktion anhand des Restfragments nachvollziehen. 

Ende März gab es eine Mühlenbesichtigungstour. Mit von der Partie waren natürlich unsere Helfer und Berater beim Radbau, alte ehrwürdige Handwerksmeister aus Gompertshausen. Unser Holzfachmann, Büttnermeister Ewald Oehrl, der Schreinermeister Brachmann sen. und der Schmiedemeister Siebensohn. Wir wollten die Meinung der Altmeister hören, denn das ist nicht unser Fachgebiet. Und das neue Rad soll ja mindestens so lange halten wie das einstige Rad. Das wurde den Aufzeichnungen zugrunde 1910/1911 vom Zimmermannsmeister und Forstwart Herrn Griebel gebaut, und fiel wohl nach einem schweren Überflutungsereignis – so ca. 1950 – vom Radbock, wenn man den Berichten der Anwohner Glauben schenken darf. Auch eine ältere Besucherin, die Schwester einer Nachbarin, erzählte uns, dass Sie das Rad als junges Mädchen im Alter von 10 Jahren nicht mehr hat drehen sehen, das war ihrer Aussage nach etwa 1938.

April bis Juni: Am 1.April schickt man in der Regel jemanden „in den April“. Wir haben an diesem Tag das Restfragment des Wasserrades aus dem Radgang geborgen – kein Scherz. Dass hier Wassermühlen standen, ist nun eindeutig belegt, denn bis Ende März wurde das noch von einigen kritischen Projektbeobachtern bestritten. Dieses Thema hatte sich nun erledigt. Nun konnten wir die letzten Ablagerungen aus den Schaufeln herausschaben. Das Fragment soll später als Zeitzeuge aufgestellt werden. Wir haben von der Bergung die Behörden informiert, aber das war wohl uninteressant – kein Feedback.

Unser Gewölbekeller wird seiner ersten Bewährungsprobe unterzogen. Da die Tradition des Bierbrauens im dörflichen Brauhaus von der Brauerzunft in Gompertshausen auch heute noch hochgehalten wird, beschert uns das einen kühlen Trunk, der wirklich den Braugrundsätzen des Reinheitsgebotes entspricht. Nun kann hier das erste Hausbräu eingelagert werden und reifen. Das Brauhaus Gompertshausen ist vollständig erhalten und eine Besichtigung wert. Nun darf ich dort Hausbrauerbier brauen, bzw. meinen Anteil abholen, denn für die Herstellung des Gebräus sind die Brüder Dauer die Fachleute. Aus frühester Kindheit sind mir noch diese „Feiertage“ des Bierfassens bekannt. Junge Menschen kann man nur ermutigen, sich auch mit dieser Tradition vertraut zu machen und diese aufrecht zu erhalten. Wissen schadet nicht und hier weiß und schmeckt man am Ende, was man trinkt.

Zwischenzeitlich arbeiten wir an den Bachbefestigungen in Geländemitte unterhalb des alten Wehres, an der Wasserradmauer, Gisela an u.a. an den Hangmauern. Wie akribisch Gisela Mauern schlichtet, sieht man auf dem Bild. Zwischenzeitlich sind die ersten 300 – 400 to. Natursteine ausgebuddelt und verbaut. Wohlgemerkt, bis auf 30 to Füllsteine, alle ausgegraben und wieder an die Stellen geschlichtet, wo sie einst gelegen und gesetzt waren. Fast achthundert Jahre Mühlentradition und wiederkehrende Zerstörung durch Feuer- und Überflutungsereignissen führen zu solchen Hinterlassenschaften. Jeder der hier gewohnt und gearbeitet hat, hat auch Steine herankarren lassen und größtenteils wurden die später von der Natur oder von Menschenhänden schichtweg zugedeckt. Die Mühlen wurden ja mehrfach durch Brandkatastrophen und Überflutungen bzw. Eisgänge zerstört, aber immer wieder von fleißigen Handwerkern aufgebaut – wie Phönix aus der Asche.

Unseren Hinweisen mit der Gewässerverschmutzung im Bereich des oberlaufseitigen „Ententeiches“ führt am 23.04. zur ersten Anzeige bei der Polizei. Es ist unglaublich wie das Gewässer dort zu einer einzigen Kloake verkommt, und das im direkten Auslaufbereich der Quelle. 

Man muss ja bedenken, dass sich keine 20 m weiter im Berg die Brunnenstube befindet. Dort ist die Wasserqualität so gut – das IST Trinkwasser (lt. Herrn Gesang, einstiger Leiter SAM), daher wird das Brunnenwasser seit dem 12. Jh. über die Brunnenleitung in die Stadt zu vielen städtischen und privaten Brunnen geleitet. Von Leuten, die unser Projekt unterstützen, wurde uns eine alte Brunnenkarte geschenkt – jetzt erschließt sich uns die Bedeutung der Quellen im Dreißigackerer Grund – In alter Zeit wurde für Verunreinigung von Brunnen und Quellen drastische Strafen verhängt. Umso mehr sind wir über die Zurückhaltung und dem Verhalten der Stadt Meiningen verwundert die diese Missstände akzeptiert.

Dafür haben wir kein Verständnis. Ärger bahnt sich an! Wir bekommen vom Bauamt schriftlich erklärt: „Hier wurde die Baugenehmigung wohl voreilig erteilt!!!?“ Aber so nicht! Wir lassen uns nicht zum Opfer machen und ab jetzt sitzt eine renommierte Anwaltskanzlei mit im Boot!

Anfang Mai sind wir soweit, dass wir das Gelände durchgängig befahren können und wir beginnen mit den Aufräumarbeiten im Bereich der Seemauer. Auch hier bahnt sich nun Zwist an.

Ein „Alteingesessener“ hat wohl bei der Unteren Wasserbehörde erklärt, dass es hier noch nie einen See gegeben habe!? Dabei hatte uns doch zu Beginn unserer Sanierungsarbeiten ein 93-jähriger aus der Nachtigallenstraße erzählt: „Zu meiner Jugendzeit, als 12-jähriger, sind wir im Backtrog um das Spörer`sche Gelände auf dem See herumgefahren. Da konnte man bis zu den Auslaufstufen der Quelle mit dem Backtrog fahren“. Zum Glück gibt es ja alte Katasterpläne, nach denen standen die Mühlen, keine weitere Bebauung – aber der See wurde bereits dargestellt. Topographisch ist die Seekontur im Auslaufbereich der Quellen selbst jetzt noch erkennbar – lediglich über die Tiefe könnte man streiten.

Nach den Katasterplänen war der See aber noch vor wenigen Jahrzehnten um einiges breiter.

Bereits zu Beginn der ersten Planungs-Gespräche im Amt hatten wir vorgestellt, dass wir den Mühlsee wieder anlegen möchten. Auch die Argumente eines Bauamtsangestellten: „…es könne jemand in den See stürzen“ kann man nicht ernst nehmen – da müssten alle Bach- und Flussläufe eingezäunt werden. Auch entlang des Fußwegs gibt es richtig gefährliche Engstellen, da gibt es auch keine Geländer. Am Ende der Diskussion blieb es bei der bereits geplanten und genehmigten Ausführung.

Ende Mai sind Gisela‘s Hangwände schon über dreißig Meter lang – von einigen bewundert! Sie kann’s halt, ein Naturtalent, da kann ich nur den Hut ziehen. Ich geb`s auch gerne zu, ich bin mehr fürs Grobe. Beim Heraushacken eines Baustumpfes – einer von 15 strammen Gesellen – legen wir eine außerordentlich stabile Natursteinwand frei. Die Steine, alle 50-70 cm lang sind regelrecht in die Böschung längs gesteckt. Noch können wir uns keinen Reim darauf machen, was das solle. Aber Mühlenbauer machen so was ja nicht, wenn es nicht sein muss.

Zwischenzeitlich ist auch die Wand des Vorsees zum Wasserrad angelegt.

Schon als Jugendlicher hatte ich einmal das Vergnügen einen Wurzelstock auszugraben. Aber die Wurzelstöcke hier sind andere Kaliber. Im Hang, da wachsen die Wurzeln in mindestens drei Richtungen und einige Wurzeln gehen wie Pfahlwurzeln in die Tiefe, auch auf einstigen Mauern und Wehren. Da sind die Wurzeln in und zwischen den Steinen und über die Mauern gewachsen; da sitzt der Baum wie der Krake auf seiner Beute. Unendliche Stunden hacken, buddeln, sägen… Zum Glück gibt es Motorsägen! Inzwischen haben wir 10-12 Kettensätze, die allwöchentlich zum Schleifen gebracht werden müssen. Die Baumstümpfe müssen raus, wenn das was werden soll. Etwas Gutes hat die Schinderei, man wird fit bis in die Haarspitzen und in einem gesunden Körper sitzt bekanntlich auch ein gesunder Geist.

Im Bereich unterhalb des alten Wehrs, im Bereich des ehemaligen „Stammeintrags“ ist das Bachbett durchgängig mit großen Steinplatten ausgelegt, wir entschließen uns die Mauern in diesem Bereich zu vervollständigen, das Ganze mit einer Betondecke zu überspannen und den Bach darüber zu führen. In der Bauakte von 1910 sind viele Hinweise zu den wassertechnischen Anlagen zu finden, auch zum Stammeintrag. Hier wurden wohl die Stämme vom Dreißigackerer Weg einfach den Hang nach unten Richtung Bach/Wasserbecken(?) verfrachtet, in den „Stammeintrag“. Den alten Bachlauf möchten wir erhalten, nicht verfüllen-wer weiß schon, was die Zukunft bringt. Das Wehr wollten wir in den neuen Bachlauf integrieren, aber das tonnenschwere Wehr anzuheben, legen wir ad acta. – So bleibt die Einheit erhalten.

Wir wollen den historischen Bestand weitest gehend sichern und erhalten.

Im Bereich der einstigen Kaskade breche ich sprichwörtlich „bis zum Nabel“ in eine Grube ein. Nach dem Freilegen kommt ein geschlichteter Kanal ca. 90/60 cm zum Vorschein – der Seeauslauf! Nun erklärt sich auch die gesteckte Steinwand, über die drei Absätze vorher berichtet wurde. Hier prallte die Stoßflut bei Seeentleerungen/-absenkungen gegen die Böschung, daher hatte man diese Wand so außergewöhnlich widerstandsfähig gebaut.

Man soll nicht nur auf‘s Große schauen, man muss sich auch an den kleinen Dingen des Lebens erfreuen. Da wächst inmitten der Baustelle diese schöne Blume… Das ist wohl die Orchidee „das kleine Waldvögelein“, Orchidee des Jahres 2017.

Und an den Wasserlachen sammeln sich hunderte von Schmetterlingen

Juli – September

Wir beginnen mit dem Freiräumen des Seeauslauffragments und mit den vorbereitenden Maßnahmen für die Betondecke über den Stammeintrag. Mehrere Wasserhaltungen und Hilfsverrohrungen werden gebaut, damit wir trockenen Fußes arbeiten können und es zu keinen Wasserverunreinigungen kommt. Nun nehmen wir die Wiedererrichtung der Kaskade in Angriff. Die bis zu 800kg schweren Steine müssen auf einem guten Fundament liegen. Die Steine der Kaskade finden wir bis zu zwanzig Meter entfernt und müssen diese wieder hochgeschaffen. Hier sind unsere Seilwinden das einzige Hilfsmittel, ganz wie in alten Zeiten. Am 26.07. sind die Grundstufen angelegt. Am 30.07. sind die ersten Kaskadenstufen mit Beton hinterfüllt, es geht gut voran. Am 10. August sind wir auf halber Höhe der Kaskade angekommen.

Zwischen den 02. August und dem 23.August kam es zu vier Überflutungen. Bei der ersten musste die Fernwasserleitung wegen einem Reparaturfall entleert werden. Der Bauleiter war sichtlich betroffen, denn er wusste nichts von unserem Bauvorhaben, sonst hätte er uns vor der Leitungsentleerung verständigt – so seine Entschuldigung. Bis zum Mittag, als die Spülung der Leitung erfolgen sollte, hatten wir zwei große Folien besorgt, um unser Bauwerk und die im Bach stehenden Maschinen zumindest etwas zu schützen. Sechs Minuten nach dem Kommando „Jetzt kommt’s“ traf das Spülwasser hier an. Ein Mitarbeiter der Stadtwerke dokumentierte die Überflutung?!

Bereits am nächsten Tag, den 12.08. kam es zu einer weiteren Flutung durch einen Abschlag der SAM (Städt. Abwasserwerke Meiningen). In den Abendstunden am 23.08.2010, floss eine stinkende Brühe durch die Baustelle – und sie roch, wie sie auf dem Bild ausschaut. An beiden Tagen überflutete das Abwassergemisch schon vor Beginn der stärkeren Regenschauer schon unser Areal. Zu diesem Zeitpunkt war bereits eine von Fachleuten installierte, VdS-geprüfte Videoanlage in Betrieb. Diese Anlage ermöglicht es uns – in Verbindung mit den minutiösen Niederschlagsaufzeichnungen des DWD zeitliche Abhängigkeiten herzustellen. Auch aufgrund der Geruchsintensität lässt sich unterscheiden, ob es konzentriert kommt, oder NUR belastetes Regenwasser hier aufschlägt. Nach unserer Ansicht wurde, aus welchen Gründen auch immer, bei diesen Abschlägen eingegriffen, obwohl man uns versichert, das sei technisch nicht möglich? Die Aussage einer SAM-Mitarbeiterin: „…wir haben nichts verkehrt gemacht, wir haben eine Genehmigung!“ Dubioser Weise mussten wir auch erleben, dass manche Abschläge nach unseren Anrufen bei der Leitwarte der SAM endeten… – gibt es solche Zufälle?

Am Tag danach! Der Schaden war beträchtlich: Kaskade unterspült,

10-12 cbm Treibgut über das gesamte Grundstück verfrachtet, 3-4 cbm schwermetallhaltiger Klärschlamm über alle Bereiche aufgespült. Der Schlamm wurde von einem zertifizierten Labor untersucht.

Ein sechs Meter breites Schutzgitter massiv verankert, schlichtweg weggerissen.

Zum Glück war der Einlauf unserer Hochwasserableitung doppelt und dreifach geschützt, denn der letzte Abschlag hätte die Betonrohre schlichtweg zugespült. Wir sahen uns veranlasst, erneut unsere Anwälte zu mobilisieren.

Mit der Kaskade wuchs auch das Brandungsbecken vor dem Auslaufbauwerk des Sees. Olivenähnliche Form der Fundamentlegung bescherte dem Bauwerk den Namen „Olive“. Massive Grundmauern, vielleicht stand hier einmal der Pulverturm? Lt. Chronik gab es im 15. Jh. auch eine Pulvermühle. Auch hier haben wir bis auf die Sohle des Bauwerks Müll und Eisenschrott beseitigt und dann die ausgegrabenen Steine wieder schön ordentlich auf die Wände gesetzt.

Nach zwei Anläufen fanden wir in Haßfurt das Sägewerksunternehmen Arnold. Bei ihm waren entsprechend starke Eichen-Erdstämme gelagert, um das Bauholz aus fast meterdicken Eichenstämmen herauszusägen. Am 16. August wurde das Eichenholz für den Wasserradbau angeliefert.

Am 22.Sept. sind wir mit dem Setzen und dem Ausbetonieren der letzten Kaskadenstufe fertig. Wir sind wieder auf der einstigen Auslaufhöhe des Sees angekommen.

Der Zufall und das Glück gehen ja oft seltsame Wege. Eine junge Frau läuft häufiger am Fußweg entlang und wir kommen ins Gespräch. Sie erzählt, dass ihr Freund sich selbstständig machen möchte – als Baggerfahrer. So ein Zufall! Wir haben für die nächsten Tage einen 15to-Bagger bestellt und dachten schon, dass wir uns mit dieser Technik auch noch beschäftigen müssen… Dann kam Clemens! Wir haben mit ihm unser Vorhaben nachts noch um 22:00 Uhr besprochen – die Chemie zwischen uns stimmt von da an war er mit von der Partie… Baggern kann er!

Am 29.09. beginnen wir mit Baggerarbeiten im Seebereich, Anlegen der Verlegetrasse für die Verlängerung der Hochwasserverrohrung bis zum künftigen Zulaufwehr des Sees.

Oktober-Dezember

die Verlängerung der Hochwasserverrohrung dauert fast vier Wochen. Die Hochwasserableitung hat am Ende eine Länge von fast 2x 100m DN 400 bzw. DN 500. Mit unterschiedlichen Baggern, der kleine und der größere Bruder, anders geht es nicht, solche Bodenmassen zu bewegen.

und dann werden die Rohre verlegt.

Massiv angelegte Revisionsschächte sind bei den einwirkenden Fluten unabdingbar.

Kaum ist die Decke über dem Stammeintrag betoniert, schlägt schon die nächste Flutwelle auf, wie man sieht, die Hochwasserableitung erhält ihre „Wassertaufe“.

und die Kaskade lässt erahnen was hier mal “abgeht“.

Am 22.11. fanden wir die befestigte alte Seemauer und am 26.11 im zweiten Anlauf den bestehenden Seeablaufschieber in fast 3m Tiefe, knapp neben dem Seeüberlaufbauwerk, nebst dem Original Plattenschieber. Ein Förster, seine Eltern waren Betriebsleiter der hier kurzzeitig angesiedelten Färberei Blitz, erzählte uns die Geschichte von dem Seeschieber, der bei Hochwasser geöffnet werden musste, bis dann irgendwann einmal die Zugvorrichtung abriss und da niemand die Reparatur veranlasste, der See in Folge verlandete. Das passierte seiner Erinnerung nach, wohl in den 60er Jahren.

Kaum dass wir mit dem notdürftigen Planum des Seebereiches fertig geworden waren, zog der Winter ins Land. Es war ein schweres Jahr, aber das Etappenziel war erreicht, auch wenn die Stadt uns das Leben zeitweise sehr schwer gemacht hatte.

Winterimpressionen