Non-Stop, aber immer
"erst nachdenken - dann arbeiten"

Mühle Meiningen 2016

Non Stop, aber immer „erst nachdenken – dann arbeiten“

So ging es 2015/16 mit den Innen- und Außenarbeiten weiter. Das Anschlagen der Keilstulpschalung wurde aufgrund der Wetterbedingungen zum Jahreswechsel unterbrochen. Aber danach „wuchs“ die Außenfassade aufgrund des milden Winters. Wer kennt es nicht, das Märchen? Der Frosch verwandelt sich zum Prinzen – so auch das „schwarze“ Haus. Langsam wurde das Ganze ansehnlich. Gut Ding will eben Weile haben und so manche Details muss man eben erst richtig planen. „Erst nachdenken, dann arbeiten“ hörte ich in meiner Kindheit oft. Diesen guten Rat gab mein Großvater meinem Vater häufig (wenn mal was nicht so richtig klappte und passte) und mein Vater geriet dann oft in Rage. Ein Kind sieht das mit anderen Augen, denn der Spruch hat mich mein Leben lang geleitet.

Das Quellwasser hat ja durchgängig ca. 10°C. Die Seen sind daher eisfrei, zur Freude einiger Wildenten, die sich manchmal – gerade im Winter – hier einfinden.

Nun waren fast alle Boden-Dielen verlegt und so wurde der weitere Ausbau natürlich auch angenehmer. Man stolpert nicht mehr zwischen Lattungen, Konterlattungen und Dämmungen umher.

Am 09.02.2016 gegen 20:00 Uhr erlebten wir wieder einen Abschlag, der einem am Verstand zweifeln lässt. Es stank eklatant nach Diesel oder Heizöl. In diese Brühe/Schlämme sollte man nur mit Vollschutz steigen, wir entnahmen mehrere „Wasser“-Proben um die Brühe analysieren zu lassen. Steptokokken, Entereokokken, Schwermetall-Belastungsüberschreitungen- alles drinnen…

was eigentlich in die Kläranlage, aber, Genehmigung hin oder her, nicht in den Brunnenbach geleitet werden sollte/dürfte – zumindest nicht mit dieser Belastungshöhe…“  Was hier ankam, erinnert mich stark an das, was man in Schlammfängen von Abscheidern findet. Den Vorfall meldeten wir auch der Wasserbehörde. 

Auch im Hausinnern ging es weiter! Ein Holzausbau macht einfach mindestens zweimal warm. Wir verwendeten nur unbehandeltes Holz von einem altehrwürdigen Sägewerksbetrieb aus Ostheim, Nix&Zinn, jederzeit erreichbar und die Preise im Vergleich zu ortsansässigen meilenweit entfernt günstiger. 

Nach der Flutung wieder einmal eine Bachbegehung, das Bild zeigt, wo einst der Bach lief. Dort hatte jemand ein kleines Wehr vor dem sichtbaren Rohr, DN 500, errichtet. (Zur Erinnerung, in der Abschlaggenehmigung wird erklärt, alle Durchlässe wären DN 1000(!) und Wasserbaufachleute und Bauingenieure, Gutachter und Sachkundige/-verständige sollten den Unterschied zwischen DN 500 und DN 1000 erkennen – oder hat das einst keiner geprüft?) Das Ergebnis, die Fluten suchten sich einen einfacheren Weg und nun liegt die Sohle des Trockenbetts ca. 1,50m tiefer. 

Die Unmengen an abgespülten Material werden nach unten verfrachtet. Ursprünglich hatte man uns erklärt, dass hier „leicht kontaminiertes Regenwasser“ komme. Was bei uns auf dem Grundstück aufschlägt sind Schlammfluten, vermischt mit Fäkalien, Unrat, Ästen usw., denn mit dem Bachunterhalt nimmt es die Stadt Meiningen nicht so genau. Um es richtig auszudrücken: Unterhaltsleistungen völlig ungenügend.

 

Diese Blechtafeln lagen über ein Jahr im Graben-trotz mehrfacher höflicher Aufforderungen, diese zu beseitigen. Mit einem Bachbett hat das rein gar nichts mehr zu tun. Das einstige Bachbett wurde hier durch die zu hohen Abschläge zerstört und kann heute nur noch als Abschlaggraben übelster Art bezeichnet werden.

Dass hier alle Behörden, Naturschutz, Nabu & Co sich nicht dazu äußern (können), ist uns inzwischen klargeworden. Hier herrscht und regiert wohl eine ein(ab)flussreiche (Hintergrund-) Organisation, die bestimmt… Aufgrund unserer Beschwerden schrieb uns die Stadt: …“ jede Woche läuft ein Mitarbeiter den Bach entlang und nimmt die gröbsten Verunreinigungen aus dem Bachbett!“ (das wurde nicht am 1.April geschrieben und ist auch keine Comedy-Gag, das haben wir schriftlich!)

 

Innen arbeiteten wir im Dachgeschoss und außen wurde an den letzten Seiten die Keil-Stülp-Schalung angebracht. So langsam geht’s auch hier auf‘s Ende zu! Gott-sei-Dank hat die Gerüststellplackerei dann bald ein Ende.

Gisela streicht zeitgleich alle Fenster- und Türgewänder. Sie ist für das Farbkonzept zuständig. 

Seltsam, seltsam- während der Besprechung der künftigen Seegestaltung mit einem Fachunternehmen für Landschaftsbau sehen wir ein Nudria im Bach unterlaufseitig sitzen. Wo ist das denn entlaufen? Nutrias gibt es hier doch keine – oder doch?! Zumindest ist es das erste, das wir gesehen hatten. 

 

Der See entwickelte sich so langsam. Es braucht eben alles seine Zeit! Wir nehmen regelmäßig Wasserproben vom Bach und von unseren Seen, denn nur wer „Misst und schreibt – der bleibt“ Und was über unsere Prüfmöglichkeiten hinausgeht, analysieren zertifizierte Labore in Bayern.

Nach den Abschlägen schaute der Auslaufbereich vor der „ Dreißigackerer Quelle“ so langsam, Dank der Quellen, auch wieder recht sauber aus. Mal schau‘n, wie lang die Stadt hier zumindest etwas Augenmerk drauf richtet – aber vermutlich entschwindet die Ecke nun wieder im „Dornröschen- oder besser Meininger-Schlaf“. 

 

Inzwischen schaute der Dachboden schon recht ordentlich aus

 

Der Holzausbau im Dachraum verschaffte uns während der Wintermonate ausreichend Bewegung. Treppauf, Treppab, Treppauf, Treppab, wochenlang Bretter rauf, Restholz runter, das sorgt(e) für Fitness…

Meine Frau Gisela, die Frau für die Farbe nutzte die letzten Tage, an denen noch das Gerüst stand. Auch die Außenschalung war nun auch auf der Eingangsseite angebracht.

In die Seen kam Leben. Der Fischzuchtbetrieb Gerstner in Ober Volkach, besteht seit 300 Jahren. Der Seniorchef, ein alterfahrener Fischzuchtfachmann, hat uns aufgrund der Wasseranalyseergebnisse einen Besatzvorschlag ausgearbeitet. 

Im Zuge der letzten Arbeiten an der Holzfassade mussten wir den ersten größeren Dachschaden reparieren. Die Stadt verweigerte sich seit Jahren, hier einmal einen ordentlichen Baumrückschnitt durchzuführen. „Kein sichtbares Totholz“ so die wiederkehrenden Durchhalteparolen der Verantwortlichen und höhnische dümmliche Sprüche kriegen wir zu hören „Sie haben doch gewusst, dass hier Bäume stehen…“ Aber(!) – es wurde uns zu Beginn der Maßnahme von Mitarbeitern des Bauamtes erklärt, dass hier „ jeder zweite Baum herausgenommen werde“ und eine Rückschnitt erfolgt- damit die aufgeschossenen Bäume Kronen ausbilden können. Nur leider, den Worten folgten keine Taten. 

Die „Dachdecker“ mussten ran und fast 20 Dachplatten auswechseln, nach der Erstschutzmaßnahme die netter Weise Freund Klaus, eine erfahrener Dachfläschner erledigte.

In den Nachtstunden, am 28.05. kam wieder ein Abschlag angerauscht, erneut massiver Diesel/Heizölgeruch. Wir erstatteten Anzeige. Massive Geschiebeverlagerungen, da die Stadt nun mit „Sanierungsmaßnahmen“ begonnen hatte und intelligenter Weise durch einen Wiesenbereich einen Graben gezogen hatte- somit den letzten noch intakten Überflutungsweg zerstört hatte. Der neue Graben liegt über der Verrohrung, diese ist seit Jahren 15m lang versetzt, verschoben, eingebrochen ist- diese Versetzung hatten wir schon 2012 der Stadt/SAM/Stadtwerke gemeldet…nur ….nix passiert… Den aufgeschobenen lockeren Erdwall, der im Zuge der „Sanierungsmaßnahme“ aufgeschüttet wurde, hatte die Flutwelle lächelnder Weise abgespült und spülte beim nächsten Abschlag (30.06.2016) nun unsere Schutzgitter auf.

Und nochmal, Totholz oder gefährliche Bäume gibt es hier nicht! Basta! Der 20cm starke, acht Meter lange Ast hat die ca. 10cm starke Betonplatte des Vorsees zum Wasserrad durchgeschlagen…die Bruchstelle ist mit dem bloßen Auge – in knapp 15m Höhe fast nicht erkennbar – aber von den Dachfenstern aus recht gut zu sehen!

Solche Bilder muss man auch nicht mehr kommentieren. Unsere Beschwerden füllen wohl inzwischen Aktenordner, aber Fürsten, Statthalter und sonstige Obrigkeiten hatten schon immer ein „Dickes Fell“ wenn das gemeine Volk aufbegehrte. Man erzählt uns „euer Ton gefalle nicht“…Das mag schon sein, dass unser Ton nicht immer richtig klingt, den Rufer in der Wüste mag hier keiner hören und die, die unseren Ton nicht mögen, bezahlen unseren Schaden auch nicht. Aber das Stück, das die Verantwortlichen hier zur Zeit aufführen, kann der Stadt in ferner Zukunft teuer zu stehen kommen. Das ist leider nicht zu übersehen – und einen schlechten Regisseur bestraft das Volk!

Die mehrfachen, massiver werdenden Abschläge haben die Zerstörungen oberlaufseitig massiv beschleunigt. Wir dokumentieren inzwischen halbjährlich die oberlaufseitigen Veränderungen. 

Man könnte mutmaßen, dass die Stadt Meiningen einen Gegenpol zur Drachenschlucht bei Eisenach schaffen möchte … nur verläuft hier oberhalb eine Hauptverkehrsstraße und die Böschungen werden so natürlich immer instabiler. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis hier schlimme, sehr teure Sanierungs- und Straßenreparaturarbeiten am Stadtsäckel nagen…. 

Wir stellten weitere Schutzgitter auf fast 200m Grabenlänge, denn mit Sofortmaßnahmen seitens der Stadt ist grundsätzlich nicht zeitnah zu rechnen. Schlimm genug, dass wir erst nach dem Abschlag mit der Seeüberflutung eine telefonische Genehmigung vom Bürgermeister bekamen Schutzgitter aufzustellen. Bis dahin wurde uns das – schriftlich – untersagt. 

Gilt bei den Stadtoberen noch „Reden ist Silber- Nixtun ist Gold? Man könnte meinen, dass die seltsamen Stilblüten, die hier auswachsen, der Hoffnung entstiegen sind, uns einzuschüchtern und zu schädigen. Der Gedanke tut sich auf, wenn wir den Ausspruch des ehem. Leiters der SAM wirken lassen. Er erzählte damals freundschaftlich, flapsig so einiges. Wir ziehen daraus unsere eigenen Schlüsse. Man spielt mit Schiebern rum, um uns zu schädigen und wegzuspülen. Und zum Thema Medien, Pressefreiheit: „Wenn etwas falsches geschrieben wird, dann könnte es sein, dass so mancher Auftrag verlustig gehen könnte“. In Verbindung mit seinem Ausspruch: „die Möchtegern Umweltschützer in so machen Interessengemeinschaften trauen sich an solche Projekte nicht ran, sonst kriegen die keine Zuschüsse für ihre Fliegenlarvenprojekte mehr.“ könnte das den Eindruck „mafiöser Strukturen“ erwecken, aber wie auch immer, in jedem Spruch wird wohl ein Körnlein Wahrheit stecken.

 

 

Das Fernsehen kommt, so ist es uns bekannt, ja nur, wenn man die Leute anfordert und wir hatten das nicht getan! Nach der Seeüberflutung am 28.06.2016 wollte man uns wohl „schwer getroffen“ im Fernsehen vorführen – da nun „unser Traum zerstört sei“. So meldete sich das Regionalfernsehen bereits nach dem Wochenende bei uns. Nach einem kurzen Interview durch die Journalisten folgte der Besuch der Fernsehleute beim Bürgermeister. Nach dem längeren Gespräch in der Stadt kommen die Journalisten nochmals vorbei, möchten aber gleich weiter, entgegen mehrfacher Beteuerung, dass man nach dem Besuch beim Bürgermeister den oberlaufseitigen Bereich zusammen anschauen wird. Nach eindringlicher Bitte folgten uns die Fernsehleute doch noch zur städt. Baustelle, um sich ein kurzes Bild von der oberlaufseitigen Situation zu machen. Nachdem sie aber erkannten, was die Stadt hier oberlaufseitig „gespielt“ hatte – anders kann man das „Sanierungsdebakel“ nicht bezeichnen – ging das Interview in die zweite Runde und wurde nach wenigen Tagen unter dem Slogan „Biotop zerstört“ gesendet. Dank an das Journalistenteam für diese sachliche Kurzreportage.

Nach diesem verheerenden Abschlag lässt auch die Stadt Schutzgitter ins Trockenbett/den Graben stellen – ohne Worte! 

Solche Bilder haben wir leider zuhauf.

Aufgrund des massiven Diesel-/Heizölgeruchs können wir das leider nachvollziehen. Auch Bachforellen verenden reihenweise im Brunnenbach. Das Abtauchen von „den Grünen“, BUND, Nabu &Co lässt die Frage aufkommen: Stehen hier die richtigen Leute am Ruder? Traurig, dass es nicht einmal „die Grünen“, eine angehende Volksbewegung, interessiert, was hier an Natur- und Umweltzerstörung abläuft. Parteien, die etwas Anderes machen, als das, was sie sich ins Parteibuch geschrieben haben, braucht wirklich kein Land. Wer das Klima schützen möchte, muss mit Naturschutz beginnen!

 

Es folgten weitere Abschläge. Von den städtischen Schutzgittern ging keine Gefahr mehr aus. Die wurden von den SAM Flutwellen eingespült, umspült – „außer Spesen-nichts gewesen“… Dabei gibt es ein einfaches physikalisches Grundgesetz: Wasser und Luft nehmen den Weg des geringsten Widerstands! Wer darüber nachdenkt und dann arbeitet, baut so jedenfalls keine Schutzbarrieren – egal wo.

Wir waren nun soweit und setzten Grob- und Feinschutzgitter in den Geröllfang. Nun schaute das Ganze schon um einiges sicherer aus. Abschließend noch ein Fertigteil für die Zulaufregulierung der Seen und Schutzgitter für den Notüberlauf, denn bei schweren Abschlägen oder extremen Quellschüttungen werden die Fluten über die Seen laufen – wie es in der Natur auch hin und wieder vorkommt.

Im Gegenzug schaffte die Stadt neue Gefahrstellen. Trotz unserer Bedenkenanmeldung wurde oberlaufseitig ein Graben unter dem Gesichtspunkt „naturnaher Ausbau“ geschaffen. Dieser wird nach unserer Einschätzung schon bei den ersten Abschlägen abgespült/zerstört! Bei uns löst das so langsam nur noch „Kopfschütteln“ aus.  „Denn sie wissen nicht was sie tun“ –  anders kann man das leider nicht mehr bezeichnen.

Ein Graben, lockeres Erdreich, der ganze Müll, Bau-Bitumen und asbesthaltige Dachplatten, Abfallhalden usw. aus der einstigen „kleinen Deponie“ wurden verbuddelt. Stahlrohre und Drahtzäune schauen aus den Grabenböschungen heraus?! Meterlange geglättete Böschungen, ohne „Querwasserrinnen“ Unserer Meinung nach wäre es an der Zeit, richtige, erfahrene Fachleute hinzuzuziehen. Das hier bezeichnet man wohl als „Geld zum Fenster rausschmeißen“.

Nach Abschlägen leidet nicht nur die Natur, auch wir haben/hatten tage-, manchmal wochenlang mit Durchfall und Hautekzemen zu kämpfen. Einfache Mückenstiche lösen dann schlimme Entzündungen aus. Auch das Fischsterben ging wochenlang nach den Abschlägen weiter – hier, wie auch im Brunnenbach! Tag für Tag nahmen wir tote Fische aus See und Bach, fanden tote Vögel und Insekten.

Wir maßen Wassergüte und Wassertemperaturen – aber daran schien es nicht zu liegen. 

Alles wurde in Betracht gezogen – alles war möglich – nur  „mit den Abschlägen steht das in keinem Zusammenhang“ so kam es aus dem Munde der Verantwortlichen. Auf dem See schwamm tagelang eine ölige Schicht, die es vor den Abschlägen definitiv nicht gab! Der See sah ja nach der Überflutung so aus, als wäre ein größerer Fettabscheider entleert – oder überflutet worden. Wir arbeiten ja auf dem Gebiet der TGA (technische Gebäudeausrüstung, Gewerbe und Industrie) und kennen daher auch die Zustände, wie es aussieht, wenn solche Abwässer in Oberflächengewässer landen und diese Farbe des Wassers, auch der Geruch, erinnerte schon sehr stark an eine derartige Kontamination.

Was von unseren Schutzgittern an Geschiebe zurückgehalten wurde, ist schier unvorstellbar. 

Das sind inzwischen Hunderte von Tonnen, was unstrittig oberlaufseitig durch die zu hohen Abwurfmengen abgetragen werden. Aber nur durch Sohlsicherung wird ein tieferes Einspülen der Abschlagfluten in den Untergrund vermieden. Die Grabensohle verbreitert sich und die Fließgeschwindigkeit wird vermindert. Eine Grabensohle sollte eben, „eben“ sein und nicht geschüsselt!

Nachmittags kommt ein Fußgänger vorbei und erzählt, dass er am RÜB einen 10Meter-Strahl beobachtet hätte, er hätte auch ein Video mit seinem Handy aufgenommen. Das würde er uns noch vorbeibringen. Wie schon zu Beginn unserer Geschichte geschrieben, es wird vieles erzählt – aber ein 10Meter-Strahl, das konnten wir nicht glauben, das wäre ja ein Vielfaches der uns vorgegebenen Abschlagmenge, würde aber die Überflutungen erklären.

Die städtischen Schutzgitter wurden ergänzt bzw. neu aufgestellt, aber leider, hatte man aus den vergangenen Abschlägen keinerlei Lehren gezogen, einfach unglaublich! Gitter müssen nun mal horizontal sehen und seitlich angeschlossen sein, bzw. in den Böschungen enden! 

Inzwischen wurde von der Stadt in Zusammenarbeit mit einem Fachbüro die Sanierung im Bereich des Wiesenareals geplant und so ausgeführt. 

Diese Böschungsmatten machen sicherlich bei einem See, oder einem gemütlich dahin plätschernden Bächlein einsetzen, aber in einem „Abschlagskanal“ wie hier, mit dieser bekannten Belastungsgröße, ist diese Ausführung fehl am Platz. Wir und auch andere, die mit Abschlägen leben müssen, bezweifelten schon jetzt die Ausführung. Unsere Prognose: Drei schwache Abschläge oder ein stärkerer Abschlag und alles geht „den Bach runter“. Aber wie so oft … unser Ton gefällt nicht, unsere Warnungen werden in den Wind geschlagen.

Nach einem kleineren und einem Abschlag mit ca. 50%iger Mächtigkeit, wie wir das kennen, sind bereits die ersten Schadensbilder an der kürzlich abgeschlossenen Bachsanierung unübersehbar. 

„Erst nachdenken, dann arbeiten!“ Das versuchen wir jeden Tag aufs Neue zu beherzigen, denn auf unserem Areal soll durch Flutwellen nichts so schnell zerstört werden. Sehr zum Leidwesen so mancher, die nach Abschlägen hier mit Kameras rumspazieren um die erhofften „Schäden“ zu dokumentieren. Den Spruch „Oh, hier ist ja gar nichts passiert“ haben wir nun schon einige Male gehört! Auch fällt einem wieder der Satz ein: „ .. da machen wir oben die Schieber auf, dann kriegen alle Angst …“

Im Gegensatz zu den oberlaufseitigen Spielereien der Stadt Meiningen, hatten unsere ausgeführten Bauwerke und Schutzmaßnahmen bisher den „unvermeidlichen(?)“ Abschlägen standgehalten. Wenn die Bürger wüssten, was ihre „Obrigkeit“ hier treibt, würde man wohl so machen von seinem Pöstchen entfernen/abwählen und in die Haftung nehmen. Herzog Georg, mit dem sich die Stadt auch heute noch gerne schmückt, hätte zu seiner Zeit solche Dilettanten wohl aus der Stadt verbannt oder in einen Steinbruch geschickt.

Im Außenbereich müssen wir aufgrund unserer Erfahrungen nun unsere „Flutmulden“ angehen, denn wir müssen uns vor den Angriffen der Stadt bzw. deren Erfüllungsgehilfen schützen. Auch ein Abweiser muss her, der den Fluten im Fall des Falles den „Weg zeigt.

Im September sah das Ganze so aus.

Wenn nach starken Niederschlägen die Quellen schütten, kommen Forellen von der Werra den Brunnenbach heraufgeschwommen und sauberstes Quellwasser ist ihr Zuhause

Inzwischen waren mehrere Monate seit dem starken Abschlag und der Seeüberflutung im Juni vergangen. Aber leider dauerte Fischsterben noch immer an. Fast täglich holten wir immer noch verendete Fische aus den Seen und dem Bach.

Inzwischen hatten wir die Seeauslaufbrücke betoniert, die Seemauer erhöht und auch die Seeböschung befestigt. Gisela war schon dabei ihren „grünen Daumen“ zu benützen, denn hier sollen Blumenbeete entstehen.

Es grünt so grün… Rasengittersteine und der kleine Fußweg wird mit Zierpflaster verschönert. Wir wollen ja, dass Regenwasser versickert und nicht die städtischen Entwässerungsprobleme noch verschärfen. Schlimm genug, wenn auch bei neuen Projekten im Dreißigackerer Gebiet noch immer Regenwasser in die Kanalisation eingeleitet wird – auch wenn die Probleme schon lange bekannt sind.

Für den Fall, dass der Seeauslauf nicht reichen sollte, ist inzwischen auch die Flutmulde mit Rasengittersteinen ausgelegt. Später soll hier alles begrünt sein – die Natur kann sich „breit machen“. Wir lassen ihr Ihren Lauf, denn die Natur braucht den Menschen nicht. Für die Insekten sind natürliche Flächen die nicht ständig gemäht werden ebenfalls lebensnotwendig. 

 

Am Haus sind nun die Balkongitter und Regenfallleitungen angebracht, so langsam wird`s schon! 

Wieder ist ein Jahr vollbracht – das Jahressoll leider nicht ganz erfüllt, denn die erneut zusätzlichen Sicherungsbauwerke erfordern nicht nur Zeit, sondern kosten auch viel Geld, dass es zu verdienen gilt. Verursacht sind viele zusätzliche Maßnahmen durch den nach unserer Meinung teilweise nicht erklärbaren Entwässerungsbetrieb der im Gewerbegebiet Dreißigacker abläuft. Das große Berkeser Rückhaltebecken scheint hier eine dubiose Rolle zu spielen. Zerstörende Flutwellen im Dreißigackerer Tal, aber das Berkeser Becken oftmals trocken. Am Überlaufbauwerk an der Wetterstation kommt es selten zu Mischwasserabführung in die Ablaufgräben, die sich – völlig deplatziert- inmitten der Pferdekoppeln befinden. Offensichtlich wird wohl möglichst alles „was geht“ über das RÜB Holunderbusch geführt und je nach Lust und Laune – oder wie wir inzwischen vermuten, den Ablaufwerten der Kläranlage nachgeführt und gewaltige schwer belastete Mischwassermengen über das Dreißigackerer Tal in Richtung Werra abgeleitet. Was nicht durchs Tal Richtung Kläranlage läuft, wird dann im Bereich der Norma gegenüber des „Badestegs“ in die Werra abgeschlagen oder weiter im Bereich der Innenstadt. Entlang der Werra spazierend, sieht man ja selten Fische aber alle paar hundert Meter eine Abschlagleitung- meist gut getarnt und für Laien kaum erkennbar. Wer Einleitungsleitungen versucht „unsichtbar“ zu machen, führt in der Regel nichts „Gutes im Schilde“. Im Bereich der Brücke „Am mittleren Rasen“ sind jahrein jahraus unterlaufseitig auf der Hangseite Schaumkronen zu sehen und der Geruch, der sich dort oft breitmacht, ist wohl auch die Folge einer dieser „Abschlagleitungen“. Am Schlimmsten trifft es wohl das Dreißigackerer Tal. Dort wird nicht nur der einstige Bachlauf zerstört, Brücken unterspült, Hofzufahrten beschädigt, Gartenmauern durch die Fluten weggerissen und Vernichtung von allen hier lebenden Tierarten(?) beflügelt. Bei diesen Anschlagsgebaren, dass wir während der letzten Jahre so erlebten, machen wir uns natürlich große Sorgen um das Grundwasser. Denn aufgrund der Alterspyramide landen ja auch Unmengen von Tabletten und Antibiotikarückstände durch menschliche Ausscheidungen in den Abwasserkanälen und obendrein noch alle möglichen gesundheitsgefährdende bis giftige Stoffe aus dem Gewerbegebiet an Stellen, wo sie ganz bestimmt nicht hingehören. Das Insekten-, Fisch- und Vogelsterben muss ja eine Ursache haben. Das ist ein Umweltskandal erster Güte und die Verantwortlichen hüllen sich in Schweigen. Seit nunmehr 7 Jahre zeigen wir diese Missstände an!!! 

2007 kam ein Meininger hier vorbei, er lebte damals in Kassel. Er meinte, er sei weggezogen, denn wenn man in Meiningen einen Pflasterstein auf einen Gehweg legt und die Stadtverwaltung informiert und kommt nach 10 Jahren wieder dort vorbei, dann liegt der Stein noch an der gleichen Stelle. Damals konnten wir das nicht glauben, heute halten wir das für möglich. Wir hofften ja, dass der amtierende Bürgermeister das Problem angeht … Sein Vorgänger hatte unsere Schreiben ignoriert, denn wir bekamen nicht eine einzige Antwort und der einstige Stadtwerkechef rühmte sich im Internet, die Entwässerung des Gewerbegebiets deutlich günstiger als geplant, gebaut zu haben, aber das holt die Nachfolger wohl noch ein. 

Fast jeder Anrainer am „Abschlagkanal“ ist zwischenzeitlich geschädigt. Von einem gefahrlosen Betrieb kann hier keine Rede sein. Man spricht gerne von einem Wildbach, den es allerdings nur bei Abschlägen gibt. Dass die Abwurf- oder abgeleiteten Mischwasserfluten für das einstige Bachbett zu hoch sind, kann wohl niemand mehr bezweifeln, denn das beweisen die katastrophalen Zerstörungen über die gesamte Ablaufstrecke. Inzwischen füllen die Schreiben unserer Anwälte kleine Ordner. „Zerstörungen an Bachläufen entstehen, wenn die Abschlagmengen für das Bachbett zu groß sind“ – so die einfache und logische Feststellung eines von uns eingeschalteten Gewässerbiologen und Sachverständigen Dr. Strohmeier. Aber, wer schreibt, der bleibt und wir vermuten, dass das Ganze wohl irgendwann zwangsweise vor dem Kadi landen wird.

Es ist schade, dass wir so viel Energie, Zeit und Geld investieren, selbst Anwälte bemühen müssen, um uns gegen das Gebaren der Stadt und ihrer Erfüllungsgehilfen zur Wehr zu setzen. Wir sind in unserem Bericht hier friedlich verfahren, denn inzwischen haben wir allein über dieses Thema hunderte von Bildern und entsprechenden Schriftverkehr. Dieses Thema so auszubreiten war ganz bestimmt nicht unsere Absicht, aber der Aufwand dahingehend war/ist so groß, dass er sich auch nicht verschweigen lässt. Wir haben hier keine andere Wahl. Eine Stadt, die sich im Internet mit einem Klimaschutzkonzept präsentiert, sollte auf Natur- und Umweltschutz mehr Wert legen.

Unsere Weihnachtsbeleuchtung läutet die „stade Zeit“ ein. 

Zum Glück sind wir noch gesund und munter, unser Traum ist keineswegs ausgeträumt, wie man uns am liebsten einreden wollte -es geht non-stop weiter. Wir konzentrieren uns jetzt erst wieder auf den Innenausbau, denn „Wer rastet, der rostet“ und „in einem gesunden Körper steckt auch ein gesunder Geist“ (zumindest im Regelfall).