Trockenheit und Abschläge

Mühle Meiningen 2018

Trockenheit und Abschläge

Kaum dass wir wieder im Lande und im neuen Jahr angekommen waren, begrüßten uns am 03. Januar die Entsorgungsbetriebe mit einem Abschlag.

Es würde weitaus mehr Spaß machen, mehr Positives zu berichten. Schade, dass man fast 30 Jahre nach der Wende noch anprangern muss, in welchem Ausmaß eine Stadt hier Umwelt, Fauna und Flora mit Füßen tritt. Wir werden versuchen das im Bericht 2018 etwas ausführlicher zu beleuchten. Man muss es als reine politische Farce bezeichnen, dass die Stadtführung ein Klimaschutzkonzept beauftragt, dann von Fachleuten erklärt bekommt, was zu tun wäre und in einigen Bereichen dann konträr handelt – die LED Straßenbeleuchtung ausgenommen. LED Beleuchtungen sind aber auch nicht unumstritten! Die AMA weist in ihrem Bericht explizit auch auf die negativen Effekte hin. Wildtiere, Vögel, Insekten und Fische werden von LED Lampen weit stärker desorientiert als bei herkömmlicher Beleuchtung und so werden ganze Populationen und das empfindliche ökologische Gleichgewicht in ihrem Bestand gefährdet. (https://www.innovative-eyewear.de/2018/05/led-strassenbeleuchtung-die-naechte-werden-blau/).

Den gelebten Umweltschutz erwartet man wohl nur von Otto-Normalverbraucher! Anstatt Projekte, die hier den Zustrom junger Menschen fördern würden, baut man lieber immer mehr Alten-/Pflegeheime, arbeitet an Dampflok-Projekten…Tourismus für Oldtimer. Wohlgemerkt, wir achten altehrwürdige Dinge, aber es fehlt view in the future, not only look at the Friday, but on all days- Theater spielen allein genügt nicht und wer Touristik stärken will, kommt an Umweltschutz nicht vorbei! In so manchem Bundesland hat man das schon begriffen…

Aber nun zu unseren Belangen. Aufgrund etlicher Nachfragen müssen wir einmal etwas ausführlicher auf fundamentale Gegebenheiten eingehen und einige Abläufe und Vorgänge erläutern.

Damit verstanden wird, von was wir reden, zur Erklärung: Bei einem Regen/Niederschlag ab 0,03l/s m², bzw. 1,8l/min m², ist lt. der hiesigen Behörden damit zu rechnen, dass aus dem Regenüberlaufbecken (RÜB) Holunderstrauch Mischwasser (Regen- und Abwasser) aus der Kanalisation, bzw. dem RÜB in das einstige Bachbett des Dreißigackerer Baches abgelassen, techn. formuliert, „abgeschlagen“ wird. Es wurde uns erklärt, dass der Überlauf des RÜBs langsam beginnt und sich dann bis zur Menge von 2395l/s steigert. Dieser Vorgang wird als Abschlag bezeichnet. Kleinere Niederschlagsspitzen werden durch ursprünglich neun geplante Rückhaltebecken (RRB) auf der Hochebene kompensiert, ein RRB wurde angeblich an das Meininger Fleischwerk verkauft(?) da es angeblich für das allgemeine Mischwassernetz nicht benötigt wurde (was wir in Frage stellen) – So wurde uns das vor der Genehmigung unseres Projektes im Zuge mehrerer Gespräche erklärt!

Nachdem das Regenwasser in der Kanalisation aber kontinuierlich abläuft, ist davon auszugehen, dass die Ablagerungen, die sich nach Trockenperioden in den Kanalisationssystemen teilweise ablagern, zur Kläranlage abgeführt werden, bevor es bei stärkeren Niedersachlägen im Zuge des Rückstaus zu Vermischung mit Regenwasser in den RRBs kommt. Kommt es zum Aufstau von Mischwasser im Rückhaltebecken, werden mittransportierte Schmutzwasserpartikel durch das Regenwasser massiv verdünnt. So läuft das normalerweise ab. Im Regelfall kommt bei diesen Mischwasserabschlägen relativ sauberes Wasser in die Vorfluter/Bäche und das wird in der Regel in das nächstgrößere Gewässer, in Meiningen z.B. in die Werra eingeleitet. In den meisten Fällen liegen diese RÜBs daher unmittelbar an Flüssen. Ist das nicht möglich, erfolgt der Abschlag in Bachläufe. Diese müssen aber kontinuierlich Wasser führen, dürfen nicht trocken fallen, oder ganzjährig als trockener Graben existieren und dürfen hydrogeologisch nicht überlastet werden.

Bei einem Vorfluter, der ständig Wasser führt, werden die eingetragenen Schlämme auch wieder ausgespült. Nun führt aber der Dreißigackerer Bach auch nach Regenfällen kein Wasser, zumindest keine Menge, die in der Lage wäre, verbliebene Schlämme auszuwaschen. Abschlagleitungen dürfen in keine Bereiche geführt werden, in denen es kein fließendes, natürliches Gewässer gibt – hier ist das aber so! Denn das Rinnsal, dass es einst gab, wurde ja nach den Kanalisationsmassnahmen mehr oder weniger ausgehungert, bzw. zwischen Brunnenbecken Dreißigacker und dem RÜB, als Spülwasser zeitweise zu 100% in die Kanalisation eingeleitet. Das kleine Rinnsal, das man am Dreißigackerer Ortsausgang im Steilhang heute noch sieht, versickert im Wiesengrund, wie auch bei Abschlägen somit nachvollziehbar auch Abschlagwasser! Was versickert, kann aber nicht mehr auswaschen/ausgewaschen werden- wie es auch der Gewässergutachter Dr. Strohmeier in einem seiner Gutachten ausführte!

Nun gibt auf der Dreißigackerer Hochebene noch zwei weitere Abschlagbereiche, die wir seit Jahren kontrollieren, seit wir mit stärkeren Abschlägen konfrontiert werden. Dort wird nur bei schwersten Niederschlägen überhaupt noch etwas „abgeschlagen“, so unsere Feststellung. Es ist anzunehmen, dass der Forst, bzw. die „Obrigkeit“ die hier einst angedachten Abschlagsplanungen untersagt hat und nur in Ausnahmefällen hier geringfügige Abschläge erfolgen dürfen.

Die 1. Abschlageinrichtung am Berkeser Becken hat eine Ablaufverrohrung, DN 1000, diese wird ca. 300m talwärts geführt. Dort kam unseres Wissens noch nie Wasser gelaufen, nicht einmal bei dem Schwerstniederschlag 2018. Für was hat man hier dann Geld ausgegeben? Von diesem Becken wird aber das Schmutzwasser in der Trockenwetterbemessungsgröße in Richtung 2. Abschlagbauwerk Wetterstation gepumpt. Vor wenigen Jahren wurden nach Aussage des Leiters der Entwässerungsbetriebe hier die Pumpanlagen verstärkt, nachdem die einstig eingebauten Pumpen „ständig ausfielen“ – nach unserer Einschätzung wohl nicht das gewünschte Ergebnis brachten?!

Es stellt sich die Frage, wo wird das gepumpte hochangereichte Schmutzwasser vom Berkeser Becken hingeführt? In die Mischwasserleitung im Bereich Wetterstation die dann weiter zu RÜB 3 führt (?) oder läuft das Richtung RRB „Ortslage“? oder gibt es eine separate Schmutzwasserleitung zur Kläranlage- wie es rechtlich betrachtet sein müsste?

Vom 2. Abschlagbauwerk an der Wetterstation endet eine Ablaufverrohrung, DN 800, fast 300m entfernt mitten in einer Pferdekoppel und der weiterführende Graben läuft in den Wald – und nach 300 – 400m ist von diesem Graben nichts mehr zu sehen. Von diesem Abschlagbauwerk fließen nun die Mischwässer weiter zum RRB/RÜB Holunderbusch.

Das RÜB Holunderbusch, der 3. Abschlagpunkt wird daher massiv überlastet. Das RÜB-Auslaufrohr läuft frei an der Dorfgrenze, zu Beginn des Steilhangs aus. Am unteren Ende des Steilhangs gab es wohl zum Zeitpunkt der Genehmigung 1997, einen Steinwall oder eine Prallwand, die „Rampe“. Diese sollte die Energien der herabstürzenden Wassermassen am Ende des Steilhangs vernichten. Man sprach hier von der Rampe, als Grundlage der einstigen Genehmigung!

Man muss natürlich eines, bei dieser gesamten Entwässerungskonstellation beachten. Dreißigacker war ja ländlich geprägt und die Ortschaft in ihrer Größe überschaubar. Die Hochebene entwässerte sich nach allen Richtungen bei Niederschlägen und die Abwassermengen, die durch das Dreißigackerer Tal in Richtung Werra liefen waren natürlich begrenzt und daher das „Dreißigackerer Bachbett“ intakt. Bis, ausgelöst durch das RÜB Holunderbusch, die Abschlagphilosophie der „Kanaler“ hier für Zerstörungen talwärts sorgte.

Die einstigen Planer hatten ja, wenn man die geländetypischen Gegebenheiten betrachtet, schon eine gezielte Vorstellung von den RÜB-Abwurfpunkten. Das kleinste Gebiet, an der Wetterwarte, Abschlagrohr DN 800, bis zum nächsten Graben geführt, der leider kein wasserführendes Gewässer ist und am Ende in das Gebiet der Nachbargemeinde Melkers führt. Das Berkeser Becken, das mit Abstand größte Flutbecken, mit einer zusätzlichen Ablaufleitung DN 1000, die mit fast 45° den Hang hunderte Meter nach unten geführt wurde, leider aber auch durch die Flur Berkers läuft, bevor ein Vorfluter erreicht wird. RÜB Holunderbusch liegt flächenmäßig dazwischen, daher wohl auch die Einschätzung der Planer, dass im „Dreißigackerer Graben“ die Abwurfmengen belastungstechnisch möglich sind, zumal die Rampe am Ende des Steilhangs wohl über lange Zeiten den Sommer- und winterlichen Wasserfluten standhielt/-hält.

Daher ist es ein Absurdum, dass im Dreißigackerer Tal schwerste Flutwellen abgeleitet werden und das Berkeser Becken meist trocken bleibt und bei der Wetterstation ebenfalls nichts abgeschlagen wird. Hier erfolgten wohl schwerwiegende Veränderungen gegenüber den einstigen Planungsansätzen, zumindest wenn man ohne große Projektkenntnisse die Sachlage bewertet, denn anders sind die jetzigen Probleme für mich nicht erklärbar.

Es stellt sich natürlich schon die Frage, warum wurde hier nicht, wie am Berkeser Becken, ebenfalls eine Rohrleitung talwärts geführt wurde. Es war doch für alle, nicht nur für Fachleute absehbar, dass die zu hohen Abschlagmengen nicht nur zu einer Zerstörung der „Rampe“ führen werden, sondern weitergehend den Steilhang massiv an-/abspülen und das Bachbett im weiteren Verlauf bis zu unserem Areal grundhaft zerstören werden.

Durch die Schaffung des Gewerbegebietes, Klinikum und Erweiterungsbauten, Siedlungen usw. und die Kanalisation als „Mischwassersystem“ ausgeführt wurde, kommt es nun zu einer punktuellen Ableitung und innerhalb von wenigen Jahren zu diesen massiven Zerstörungen, einhergehend zu nachhaltiger Versickerung von Misch/Abwasser. Geplant war die Entwässerung wohl offensichtlich anders, denn der frühere Leiter der Stadtwerke Tröger, brüstete sich ja einst damit, dass die Entwässerung wesentlich günstiger gebaut wurde als veranschlagt. Man kann nur spekulieren, was hier „eingespart“ wurde…

Aufgrund von Abwasserversickerungen führt das zu einer nachhaltigen bakteriellen Kontaminierung des Grundwassers und wohl auch aller Meininger Quellen entlang der südöstlichen/östlichen Seite Meiningens. Eine derartige Entwässerung hätte hier, in der jetzigen Form, nie so in Betrieb gehen dürfen und wurde – nach unserer Einschätzung – wohl nur aufgrund von politischer Einflussnahme auf die Wasserbehörden im Jahr 1997 genehmigt. 

Anbetrachts der seit nun fast 10 Jahren bekannten Naturzerstörungen hätten ja alle Behörden und  Naturschutzorganisationen auf die Barrikaden gehen müssen, aber Fehlanzeige. „Hier traut sich keiner ran“ so einst der Leiter der SAM, Herr Gesang, leider inzwischen verstorben.

Die Stadt Meiningen musste wohl handeln und begann mit Sanierungsarbeiten, diese werden chronologisch im Bericht 2019 detailliert aufgeführt, diese führten aber zu keiner Verbesserung der Situation – ganz im Gegenteil! Nun gab es die Verlängerung der Abschlaggenehmigung im Jahr 2018, wohl auch wieder auf politischem Druck zurückzuführen, denn für die Fachbehörden ist ja erkennbar, dass alle bisherigen Bemühungen der Stadt als gescheitert anzusehen sind.

Wenn die Abschläge nach den gesetzlichen und rechtlichen Vorgaben erfolgen würden, hätten wir uns viel Arbeit – nicht nur mit diesen Berichten – sparen können, denn die einst benannten 2.395l/s würden uns kein Kopfzerbrechen bereiten.

Zum Begriff Leitwarte: Das ist am einfachsten mit einer Fernsteuerung zu vergleichen. Einer sitzt am Steuerpult und überwacht und steuert was hier entweder durch eine Automatisierung erfolgt, oder man kann natürlich auch „händisch“ eingreifen… diesbezügliche Erlebnisse hatten wir ja schon in den letzten Jahren geschildert.

Wir dokumentieren hier seit Jahren die Niederschlagsereignisse, messen örtlich weitere Niederschlagsmengen, die Durchlaufhöhen in den Wasserläufen in unserem Umfeld und auch seit geraumer Zeit die Auslaufmengen am RÜB und an den weiteren Abschlagbereichen.

Am 03. Januar gab es, wie in der Tabelle dargestellt, einen Niederschlag von 0,41 l/m²min, also weit entfernt von 1,8l/m²min. Weshalb erfolgte hier bei 5,2l/h m² ein Abschlag??? Am 25.05. 2018 regnet es 9,3l/m² in 30 Minuten, da kommt es zu keinem Abschlag? Die Wetterstation Meiningen-Dreißigacker liegt genau im Einzugsbereich des RÜB, deshalb kann man davon ausgehen, dass die Werte hier zutreffen. Es ist also anzunehmen, dass die Abschläge nach anderen Kriterien als nach metereologischen „Niederschlag“ erfolgen bzw. eingeleitet werden – die Leitwarte machts ja möglich.

Zum Glück schütteten die Quellen stärker und verdünnten die von „oben“ eingeleitete Quakke. Obwohl allen Verantwortlichen der Stadt, Stadtwerke, Entwässerungsbetriebe bekannt ist, dass im Verlauf des Tales ziemliche Mischwasser/Abwassermengen versickern, hat man keine Skrupel das „altbewährte“ Entsorgungsverfahren munter so weiter zu betreiben – ohne Rücksicht auf Grundwasser- oder Schutz der Quellen und deren Einzugsgebiete.

 

Mitte Januar, kehrte der Winter zurück! – so sieht er aus, der menschengemachte Klimawandel

Die Seen frieren nicht zu, das Quellwasser hat immer ca. 10-11°C und so ernten wir auch im Winter Brunnenkresse.

Immer, wenn es unser Job zulässt, geht es natürlich im Häusle weiter. Beste Zeiten für den Innenausbau. Erst die Pflicht, unsere beruflichen Verpflichtungen und dann das Vergnügen, Malern, Sägen, Schrauben. In jeder Höhenlage wird gearbeitet und ohne Leitern geht es nicht…

Es wurde grimmig kalt, aber auch dem kann man etwas abgewinnen. Die Natur – Wasser und Väterchen Frost schaffen wunderschöne Eisgebilde, wie hier am Seeablauf neben dem Wasserrad.

Im Steilhang, oberhalb unseres Grundstücks (Dreißigacker) hat wohl ein Anrainer seine 500L Regentonne entsorgt, die Trümmer liegen nun im Trockenbett, das als Abschlagskanal genutzt wird. Hier trifft man schon mitunter ein sehr merkwürdiges Umweltverständnis an. Wir meldeten der Stadt, dass diese Tonne in ihrem „Abschlagkanal“ lag. Unternommen wurde – wie immer – nichts.

Oben liegt noch die zweite Hälfte eines Gehölz-/Laubhaufens. Irgendwann wird das dann wohl bei uns landen, wie die Regentonne im Bachbett – nach dem Motto: alles Gute kommt von Oben?!

Und zum Dritten! Trotz Stangenmodell unseres Wohnmobils, Chassis, Reifen, Hecküberstand usw. passte das Pflastergefälle/Krümmung an der Garagenausfahrt wieder nicht. Clemens meinte zwar so leicht süffisant: „da musst du halt Bohlen unterlegen…“. Aber nein, dafür reicht mein Verständnis, bei aller Liebe, nicht. Also mit vereinten Kräften erneuter Rückbau, Planie nacharbeiten…

Wir schrieben das Jahr 2018, nicht 1918!! Und wieder einmal rückten die Stadtwerke an, denn offensichtlich hängen nach deren Meinung noch nicht genügend Freileitungen. Man erzählte uns, dass weiter oben in der Kuhtrifft manchmal nur 200V gemessen werden und nun möchte wohl ein Kuhtriftler auch noch eine Wärmepumpe anschließen?! Bevor die Lichter ganz ausgehen, (die Straßenbeleuchtung flackert ja eh‘ schon manchmal die halbe Nacht) hängte man, ganz nach „steinzeitlicher“ Manier und nach wirtschaftlichsten Grundsätzen handelnd, einfach noch weitere Freileitungen ran, dann kommen noch ein paar Betonmasten – und gut ist – Südlink en miniature. So langsam entsteht hier die reinste Mastenausstellung. Warum nimmt man nicht die Technik „ala dazumal“ weg und macht mal was, das einen an die Neuzeit denken lässt??? Vor lauter Masten übersieht man hier schon das Straßenschild. Aber hier stellt man sich dem Wettbewerb, 3 Masten und ein Straßenschild auf 9m² das soll erst mal einer unterbieten!

Aber wie erklärte es uns 2012 ein Mitarbeiter der Stadtwerke: “In den Außenbereichen von Meiningen werden keine Erdverkabelungen ausgeführt, da werden Freileitungen gelegt!“ (gehängt müsste das ja eigentlich heißen J).

Um die Lärmbelästigung möglichst gering zu halten, bemühten wir uns, nur an den Tagen komprimiert die Steine zu sägen, an denen wir unsere Nachbarn nicht sahen, d.h. auf der Arbeit vermuteten. Tagelang waren wir dabei, die Pflastersteine einzupassen und so langsam kamen wir in die Zielgerade.

Ein Motorschaden der Steinsäge unterbrach die „Flickarbeit“ und wir widmeten uns Erfreulicherem zu. Die Krebse, Wildkarpfen &Co sieht man, gerade am Tag, nur selten. Da vergnügen sich diese vermutlich unter den Brunnenkresse-Teppichen. Da gibt es wohl Nahrungsangebot im Überfluss für unsere Seebewohner. Damit etwas Leben und Farbe ins Spiel oder besser in den See kam, erweiterten wir den Seebesatz um Goldorfen, ein paar Goldfischen und einigen Muscheln. Wie sagte der bedienende Mann beim Fischzuchtbetrieb: „Die Orfen sind so neugierig, die sieht man auch am Tag, wenn das Wetter passt.“

Erste Möbelstücke wurden durch die Einbringöffnungen in den Dachraum gehievt und so wurde langsam gemütlich in den künftigen Sozial- und Ruheräumen.

Dann endlich lief die Steinsäge wieder. Die Flickschusterei konnte weitergehen.

Es fehlten noch die kleinen Auffahrtsrampen an den Toren – und es zooooog sich.

Ja, da lässt es sich`s aushalten

Nach fast acht Monaten waren wir mit den Arbeiten an der Auffahrt halbwegs fertig, nur noch etwas Bruchsand einkehren. Das abschließende Abrütteln hatten wir für später angedacht.

In einem Schlussakt wurden nun die letzten Anpassungsarbeiten am Pflaster, an den Toren und an den kleinen Ablauf-/Revisionsschächten gemacht. Die Auffangbecken der Regenfallleitungen wurden inzwischen mit Zierkies ausgefüllt. Im Hintergrund sieht man das Gerüst, denn die Undichtigkeit zwischen den Erkern sollte nun auch endgültig beseitigt werden.

In den Dachzimmern hatten wir Be-/Entlüftungsgitterchen zwischen den Sparren eingebaut. Hier gibt es eine Zwangsbelüftung, damit es zu keinen Feuchtigkeitsproblemen kommt, denn das berühmt-berüchtigte „Eulenloch“ ist ja zu Zeiten von ENEV &Co verpönt und nicht mehr up to date. Abschließend wurde noch die Beleuchtung installiert und die Steckdosen/Schalter gesetzt, so langsam geht es auf‘s Ende in den Dachkammern zu – zumindest mit den aufwändigsten Arbeiten.

Clemens was`nt there, abtrünnig(??) oder anderweitig gebunden? Wir wissen es nicht, aber macht ja nichts, diese Kleinigkeiten im Auffahrtsbereich schaffen wir auch noch alleine…

Das Gleichnis von den Talenten bewährt sich. Wenn man seine Talente nicht eingräbt oder verplempert, sondern vermehrt. „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.“ Sprichwörter sind Lebensweisheiten – zumindest einige von ihnen.

Nun fehlt noch der Quellrost, aber den muss ein Schmied oder Schlosser anfertigen. Im Vorgärtchen fehlt noch der Mutterboden, aber so schaut das langsam ordentlich aus. Mehr als 10 Jahre „Freizeit-Maloche-Spaß“ – damit hat wohl keiner hier gerechnet.

Auch der See entwickelte sich so langsam, Wasserlilien, Blauflügel-Prachtlibellen und weitere Flattermänner, Enten, Wasseramseln, Fledermäuse fühlen sich hier wohl, sehr zu unserer Freude.

Mit freundlicher Genehmigung von Andreas Thomas Hein auf „Libellenwissen“, Link https://libellenwissen.de/naturschutz/artenschutz/ ein paar Sätze zur Bundesartenschutzverordnung:

Grundsätzlich sind sämtliche Libellen in all ihren Lebensformen und Entwicklungsstadien geschützt. Inzwischen sind fast 2 Drittel der 85 Libellenarten in Mitteleuropa bedroht. Diese traurige Wahrheit steht in Zusammenhang mit dem Verlust oder der Verschmutzung ihrer Lebensräume. Dazu muss man wissen, dass die Larven der Libellen sich im Wasser entwickeln und ihre Entwicklungsdauer zwischen 10 Wochen bis 7 Jahren beträgt, Libellen jedoch eine nur 14tägige bis 3monatige Zeit auf den Flügeln sind. Die Larven sind auf saubere und möglichst natürliche Gewässer angewiesen.

Am 03. Juni waren von diesen blauflügeligen Prachtlibellen mehr als 50 Libellen in der Brunnenkresse zu sehen. Die Edelkrebse und Fische fühlen sich sichtlich wohl. Hier entsteht so langsam ein kleines Biotop, eine kleine Überlebensoase für Fauna und Flora, ohne Spritzmittel und Etepetete-Rasenpflege. Die Natur soll sich entfalten können und die Artenvielfalt gefördert werden. Wir helfen nur am Rande, im ganz kleinen! Auch wenn das für so Manchen wie „Verwahrlosung“ aussieht und vielleicht weniger gefällt, oder gewöhnungsbedürftig ist. Häufiges Mähen tötet Insekten und andere Kleintiere eau masse und „it looks like an putting-green“ wollen und brauchen wir nicht. Die Natur weiß am besten, was hier wachsen soll – wir machen nur Angebote mit zusätzlichen Pflanzungen.

(Suchspiel wer findet die fliegenden Libellen?)

Ein Gewässerbiologe, der hier einen roten Frosch entdeckte, meinte: „einen roten Frosch in der Natur hab‘ ich auch noch nie gesehen…“ Leider ist der Fotoapparat nicht immer so schnell zur Hand, aber den Frosch gibt es hier! Das Entenpaar gehörte schon fast zum gewohnten Bild hier – bis der Erpel überfahren wurde. Es war allgemein bekannt, dass das Entenpaar im Brunnenweg rumflaniert. Rücksichtnahme ist aber wohl keine weit verbreitete Tugend mehr.

Am 07. Juni waren wir beruflich unterwegs, da kam es zum Abschlag – diesmal mit SMS-Vorwarnung, die in diesem Jahr eingerichtet wurde. Leider kam unser Helfer für eine eventuelle Gitterreinigung hier mit 20 Min. Zeitverzögerung an, da war die Überflutung der Seen bereits im Abklingen.

Auch an diesem Tag, weit entfernt von 1,8l/m² min, durchschnittlich über die 36 Minuten 0,57l/m² min oder 0,0095 l/s m², deutlich unter der Bemessungsmenge, es mag ja sein, dass es im Stadtbereich oder im Bereich der Kläranlage stärker regnete, aber im Einzugsbereich der Wetterwarte sah es wohl anders aus. Gründe für Abschläge gibt es offensichtlich viele.

Der Geäst-/Treibguthaufen ließ vermuten, was sich hier abgespielt hatte und die Aufzeichnungen der Videokamera lieferten uns den Nachweis. Der Abschlag war berechtigt, aufgrund der Gesamtniederschlagsmenge von 20,4l in 36 Minuten, aber nicht als „Gewaltabschlag“ der zu dieser Treibgutmenge und Überflutung führte!

Fast gleichzeitig mit unserem Helfer kam der Leiter der Abwasserwerke und fotografierte das Resultat – so der Helfer…

So schnell wird ein Biotop zerstört…

Das Berkeser Abwurf-/Versickerungsbecken in Dreißigacker, das größte Becken, das die Stadt gebaut hat, war bei diesem Abschlagsereignis wieder einmal „knochentrocken“! Es kann doch nicht sein, dass es nur auf der Meininger Seite im Dreißigackerer Gemeinde-/Gewerbegebiet „Starkniederschläge“ gibt, mit der Notwendigkeit, Abschläge herbeizuführen“?! Oder wird vorsätzlich, alles was geht „über den Berg gepumpt“?

Am „Sperrbauwerk“ im Wiesengrund findet man Teile der Regentonne und der Strich, auf Höhe der Treibgutreste und der Flutlinien zeigt die Überspülungshöhe, knapp 40cm!

Die Böschungssteine im oberlaufseitigen Bachbett wurden inzwischen zu 70% durch die Abschläge wieder abgeräumt, erste Böschungsmatten zerfetzt, die Sohlbefestigung eingeschlämmt! Hier helfen nur Reduzierungen der Abwurfmengen und der durchgängige, abstandsgleiche Einbau von Querriegel zur Bachstabilisierung.

Die Steinbarrieren verschoben, solche Spielerein haben in diesem Graben nichts verloren

2018 nach Abschlägen

August 2016 nach Bau

Und was am Y-Bauwerk im Rohr liegen blieb, erzählt seine eigene Geschichte

Wir weisen die Stadt wieder einmal auf die Missstände hin – kein-Feedback, kein-Versuch, um irgendetwas zu richten/reinigen etc.

Blaue Flügel sind das einzige was von den ca. 50-60 jungen Libellen noch zu finden ist. Das ging schief mit der Flugzeit von 14 Tagen bis 3 Monate. Wir sehen das nur auf unserem „kleinen Grundstück“ und möchten gar nicht darüber nachdenken, was sich hier für ein ökologisches Drama durch die Abschläge im Gesamten abspielt.

Und nochmals ein paar Sätze aus der Biologie der Prachtflügellibellen (Rote Liste) aus dem Internet:

Wichtige Faktoren für das Vorkommen der Blauflügel-Prachtlibellen:

  • Sauerstoffangebot des Gewässers. Die Larven reagieren bei die Sauerstoffsättigung des Wassers. Diese muss entsprechend hoch sein. Gewässer mit hohen Anteilen von Sediment und Faulschlamm, sind als Habitat für die Larven ungeeignet.
  • Wärmehaushalt des Gewässers. kühlere und schattigere Bereiche mit Temperatur im Sommerdurchschnitt von 13 bis 18 °C
  • Gewässern, die sich durch einen wenig vom Menschen beeinflussten und naturnahen Wasserkörper auszeichnen,
  • Veralgte Pflanzen werden von den Weibchen nicht als Eiablagestellen angenommen, denn die Larven finden keine Haltemöglichkeiten gegen die Strömung, und die Algen und Schmutzpartikel setzen sich an den für die Atmung wichtigen Kiemenblättchen ab
  • Insbesondere die Blauflügelige Prachtlibelle ist in Gebieten um größere Städte entsprechend selten. und wird in Deutschland in der Roten Liste (1998) als gefährdet eingestuft, in einigen Bundesländern ist sie sogar vom Aussterben bedroht.

Der gesamte Bericht ist unter im Internet unter Wikipedia weit ausführlicherer erläutert.

Blauflügel-Prachtlibellen stehen, unter besonderen Schutz, aber das berührt die Entsorgungsbetriebe/Stadtwerke/Stadt offensichtlich nicht! Im Bereich vor der Spörer‘schen Brücke liegen tausende Schnecken, Kleingetier bis hin zu Blindschleichen, ertrunken am Grund – wo bleiben hier die

Grünen? NABU? BUND? – – alle abgetaucht ?

Am 09.06.2018 braut sich am Himmel etwas zusammen. Die Straßengitter im Brunnenweg sind weitgehend noch mit Geäst versetzt. Reinigung trotz gefährlicher Wetterlage und ständigen Unwetterwarnungen Fehlanzeige!

und die Folge…

Ein Starkniederschlag, der diesen Titel auch wirklich verdient, ergießt sich am 09.06.2018 über Meinigen – 50l/m² in 58Minuten! Das führt zu einem Gewaltabschlag, der wirklich alles in den Schatten stellte, was wir uns bisher vorstellen konnten.

Der Brunnenbach überflutete den gesamten Straßen- und Fußweg. Video 2018

Die danach unterlaufseitig massive Zerstörung an den Straßen verwundert nicht, wenn man sich das Video eines Anrainers vor Augen hält.

Es geht das Gerücht um, dass wir, die „Mühlenbauer“ dafür verantwortlich seien, da es nie zu Überflutungen in diesem Ausmaß kam?! Eine Anrainerin machte sich die Mühe und kam hochgelaufen. Als sie die Berge von Geschiebe und Treibgut sah, sprach sie genau das aus, was sie dachte: „Nein, ihr seid nicht daran schuld!“

Auf einem Video von 2012, aufgenommen von einem Nachbarn, meinte jemand im Hintergrund: „Mein Gott, ist da oben ein Damm gebrochen?“ Video 2012

Die Brühe, die hier ankam, war Mischwasser in Reinstform, versetzt mit Diesel-/Heizölgeruch, fettbelastet, Kunststofffolien, Unrat, Geäst und unglaubliche Geschiebemengen. Insgesamt kamen hier in ca. 10 – 12 Minuten ca. 80to Geröll an, fast 10cbm Geäst und Müll und die Seeanlage wurde fast 90 Minuten lang, überflutet… Es hilft nichts! Was man mit Rechen nicht rausbekommt -meterlange stärkere Äste und Baumstümpfe…, da muss man rein und versuchen die sperrigen Trümmer aus dem Geröllbecken irgendwie herauszubekommen, solange hier noch die automatische Rechenanlage fehlt.

Die Seen, Höhenunterschied fast 1,5m glichen einem einzigen Flusslauf, obwohl bei dieser Anstauhöhe Unmengen durch die Hochwasserrohre abliefen. Da ist wohl unstrittig, dass hier mindestens die zwei-, zeitweise die dreifache erklärte Abschlagmenge durchlief. Nachdem sich dann noch unter der kleinen Werkstattbrücke Äste „verspießt“ hatten, wurde die gesamte Fläche vor den Spörer`schen Brücken, einschließlich des Fußwegs geflutet. Gisela rief bei der Leitwarte an, um zu melden, dass hier der Fußweg überspült und beschädigt wird und man doch die Schieber zum Kanal öffnen solle, damit das Wasser über den Kanal abfließen kann. Der Mann in der Zentrale meldete sich mit „Jaaa?“ und Gisela bekam zur Antwort, dass sie nicht anzugeben habe, wann welche Schieber geöffnet oder geschlossen werden???!!!

Nach der Beräumung fanden sich noch immer                     verkeilte/verspießte Astteile unter der Brücke

der Fußweg glich während des Abschlags
über fast einer Stunde einem Bach

Kurz vor 18:00 Uhr kam Andi Lang, der Retter in der Not mit einem Kettenbagger, um die schlimmsten Geschiebemengen auszubaggern, denn man weiß ja nicht, was nachts oder morgen noch kommt. Das Ganze erinnerte uns an 2011, 2012, 2014, 2016 und 2017. Von einem gesicherten Abschlag kann wohl keine Rede mehr sein, auch nicht von „seltenen Ausnahmesituationen“, von einem 30- oder 50-jährigen Niederschlagsereignis.

Da es keine nachvollziehbare Erklärung gab, warum die Stadt die Schutzgitter nicht richtig aufstellte und verankerte, ist völlig unverständlich

Das war unübersehbar an der Spörer‘schen Zufahrtsbrücke, denn wir erfassen bei Abschlägen ja auch hier die Wasserstände. Schwankungen in wenigen Sekunden von +/- 10 – 15cm kannten wir ja bereits. Eine Zunahme des Wasserstandes innerhalb von 30sek. um 20cm hatten wir hier noch nicht erlebt. An diesem Tag lief die Brühe fast 4 Stunden – d.h. mind. 12 – 15.000m³ kontaminiertes Mischwasser (nach §54 WHG Abwasser), landeten allein von dieser Abschlagstelle in der Werra! So erklärt sich für uns auch der Wasserqualitätsgrad der Werra. Für die mittelmäßige bis schlechte Wasserqualität ist sicherlich nicht nur die Kali-Industrie verantwortlich. Einige Sätze aus einer Veröffentlichung im Internet beleuchten den Zustand der Werra:

„Die Werra ist gründlich vernichtet. Die Süßwasser-Lebensgemeinschaft ist vernichtet.“

„Die Werra wird dann leider noch keine Süßwasserqualität haben. Das werden wir nicht erreichen aufgrund der Tatsache, dass es so viele diffuse Einträge gibt. Das heißt, eine Vorbelastung auch über den Boden, dass wir das nicht erreichen werden.“ Hier wird ein Zustand für das Jahr 2040 prognostiziert.

„Als Lokalpolitiker weise ich immer darauf hin, dass es an der Strecke der salzbelasteten Werra 30 Schlösser und Herrenhöfe gibt. Das ist, wie ich immer sage, die ‚deutsche Loire‘. Allerdings liegen diese Schlösser an der Pissrinne der Kali-Industrie. Und das touristisch zu vermarkten, ist schon nicht so ganz einfach.“

Aber wie schon erwähnt, man macht es sich zu einfach, wenn man allein der Kali-Industrie die Schuld zuschieben möchte. Natürlich gibt es auch Leute, die den Zustand der Werra in höchsten Tönen loben. Es wird immer eine Handvoll Menschen geben, die den eigentlich Schuldigen nach dem Mund reden, um davon zu profitieren, aber die Vogel-Strauß-Mentalität bewirkt keine Verbesserung und wird Fauna und Flora der Werra nicht helfen.

Unsere Schutzgitter oberlaufseitig haben den Kräften und Fluten standgehalten, im Gegensatz zu den städtischen Einzelgestellen und „Sohlsicherungsbasteleien“, diese sind verschoben, eingebrochen, verspült und waren nur gut für weitergehende Zerstörungen am Abschlagkanal. Wie kann man als Kommune ein einstig sicheres Bachbett, oder korrekter fast ein ganzes Tal so zerstören? Auszug 2015 Situationsbeurteilung  (Link zu pdf Dokument) 

Der desaströse Grabenzustand – kann einen das Grausen lehren und lässt einem am Verstand der Verantwortlichen zweifeln

Die Pfeiler des kleines Brückenbauwerks zerstört, dahinter 1,80m hoch ein Müll- und Geschiebehaufen, Teile der Regentonne und weiteres was in einem Abschlaggraben nichts verloren hat…

Hier wurde 2012 eine Auf-/Zufahrt zerstört, kaum „zugepappt“ jetzt erneut ein Schaden, die Straßenverrohrung ist durchgängig schadhaft, alles seit Langem bekannt!

Der „Meininger Fußweg“ während des Abschlags…alle Jahre wieder der „Meininger Flutweg“? Kein Schutzgitter vor dem Einlauf der Straßenverrohrung mit Rohr DN 900, aber nach 20m gibt es eine Reduzierung von DN 1000 auf DN 800?! und das löst dann u.a. die Überflutungen aus, von dem vor mehreren Jahren im Reduzierschacht eingespülten meterlangen Ast, erst gar nicht zu reden. Das oberlaufseitige, im Zuge der Bachsanierung 2016 im Wiesengrund errichtete Geschiebebecken-/Treibgutsperre?? brachte keinerlei Verbesserung – wie man unschwer erkennen kann.

Die Straßenflut läuft ca. 200m talwärts über alle Böschungen und nimmt dabei die gesamten abgelagerten Gartenabfälle mit, die von einigen Anrainer hier alljährlich regelmäßig abgelagert werden, hinzu kommen natürlich noch Müll und alles Geäst und Laub, das von den Bäumen fällt.

Das städtische „Stauwerk“- wurde nach dem Abschlag vom 07.06.2018 nicht gereinigt und wurde erneut ca. 40cm hoch überspült. Gleiche Überflutungshöhe(!) trotz des wesentlich stärkeren Niederschlagsereignisses, lässt Zweifel an der „korrekten Betriebsweise“ am 07.06.2019 aufkommen. So etwas ist eigentlich nicht möglich, es sei denn, man hilft nach. Der erste Step zu Mikroplastik-entstehung ist unübersehbar gelungen. Im Nahbereich Trümmer der Regentonne – und selbst bei uns ca.500m talwärts, finden sich im aufgetürmten Müll-/Geästhaufen jede Menge Kleinteile der Tonne.

Der sanierte Bachlauf im Wiesengelände ist mehr oder minder weitgehend zerstört, Schlammfluten infolge erneuter Böschungsabspülungen die Folge.

Wie man schön erkennen kann, kommen die großen Flutmengen bereits von ganz oben und sammeln sich nicht erst auf halber Strecke, wie man es uns gerne erklären möchte?! Die hinterlassenen Flutspuren zeugen von der Höhe des Abschlags. Hypothetische Berechnungen irgendwelcher Ingenieurbüros sind das eine, das andere sind die Fakten, die die Entwässerungsbetriebe schaffen. Nach unserer Einschätzung hat das nichts mit den angegebenen 2.395l/s zu tun. Die tatsächliche Abwurfmenge wurde wohl noch nie überprüft. Die Sanierung war reine Augenwischerei, außer Spesen nix gewesen und von einem „sicheren“ Abschlagskanal kann hier wohl keine Rede mehr sein!

Im Steilhang ein einziges Chaos! Der Erdwall unterhalb der Steilwand wurde durch beide Gewaltabschläge weiter abge-/unterspült, Zerstörung im Steilhangbereich, wohin man schaut.

Aber die Stadt muss ja die Verlängerung der Abschlaggenehmigung beantragen – mal schauen, wie übergeordnete Behörden hier reagieren.

Am nächsten Tag gingen unsere Beräumungsarbeiten weiter. Hier musste wieder einmal Marco Lang einspringen. Auf Family Lang ist einfach Verlass!!!

Nach Abschluss der Beräumung wurde die Wendeplatte mit Mineralbeton aufgebaut und verdichtet. Nur so kann man künftig das von der Spörer`schen Auffahrt herunterlaufende Regenwasser und das, was von der Straße gelaufen kommt, in einen Ablauf leiten und das Einbrechen/Abspülen unserer Geländeböschungen und die Zerstörung des Fußwegs verhindern und die entstandenen Ausspülschäden beheben. Auf den Einsatz der Stadt werden wir nicht warten, darauf kann man sich leider nicht verlassen – so die Erfahrungen der letzten 10 Jahre. Der Bürgermeister und Mitarbeiter der Stadt kamen und besahen sich die Sachlage. Kleinlaut musste man einräumen, dass wohl nur die von uns einst gestellten Gitter den Flutgewalten standgehalten hatten.

Einen weiteren Tag später konnten wir mit Kostenbeteiligung der Stadt insgesamt 14 weitere Schutzgitter oberlaufseitig stellen, denn unsere bestehenden Gitter waren schon vor dem Flutereignis aufgespült und die Aufstellung weiterer Gitter hatte uns der Bürgermeister persönlich vor dem Flutereignis untersagt.

Bei der Bestandsaufnahme der Schäden am/im Abschlagkanal fanden wir erneut einen Spülkrater ca. 10m vom RÜB-Auslaufrohr entfernt, Durchmesser ca. 3m.

Den Krater sahen wir vor Jahren schon einmal. Nur wurden damals, kurz nach unserer Begehung, Wasserbausteine vom Weg aus in die Böschung gekippt. Nach heutiger Schlussfolgerung, wohl um den Krater zu verfüllen. Damals wunderten wir uns darüber. Um so einen Krater aus Gestein und Wasserbausteinen auszuspülen, braucht es schon gewaltige Wassermassen. Mit 2395l/s, die aus einem 1000er Rohr „heraussprudeln“, funktioniert das nicht! Ein Fußgänger erzählte uns bereits 2016, dass er am Auslaufrohr einen 10m weiten, gewaltigen Wasserstrahl herausschießen sah, aber das hatten wir ja schon erwähnt.

Aber nun ist der Krater wieder sichtbar und gleich daneben die freigespülten Wurzeln eines mächtigen Baumes. Berechnet man die notwendige Wassermenge, damit ein Strahl dort aufschlägt,
kommt man auf über 10 m³/s.

Theoretisch, auch praktisch lässt sich diese Abwurfmenge mit dem Öffnen von Flut-/Reinigungsklappen erreichen (sollte es solche geben), wenn das Becken 4m hoch aufgestaut ist und/oder entsprechende Wassermassen nachlaufen, z.B. indem man aus vorgelagerten Rückhaltebecken die Ablaufmengen erhöht. Solche Steuerungseingriffe könnte es von der Leitwarte aus geben?! Durch die Gefällelage der Zulaufleitungen zum RÜB kann es dann natürlich auch zu Sogeffekten und Vollfüllung der Zulaufleitungen kommen, die dann auslaufseitig auch kurzzeitig solche „spülstoßartig“ auftretenden Abwurfmengen erzeugen. Diese pulsierenden Abschlagsströme werden auf der Strecke, bis sie bei uns aufschlagen zwar „geglättet“, wenn aufgrund der dann kurzzeitig erhöhten Flutmenge in Folge noch eine „Miniflutwelle“ durch auseinanderberstende Gitter oder Treibguthaufen schlagartig einwirkt, dann könnte das eine Erklärung sein, für die schon mehrfach registrierten kurzzeitigen „Springfluten“ an der Spörer`schen Brücke.

Unterlaufseitig unseres Areals quert ein Wasserrohr den Bach, dadurch können wir die durchlaufende Wassermenge ziemlich genau einschätzen/berechnen. Die hier durchströmende Wasserflut, die uns als Abschlagmenge von der unteren Wasserbehörde genannt wurde und als Grundlage für alle wasserbautechnischen Kanal- und Ablaufsystemen in die Dimensionierung einging, hat das aber nichts zu tun!!! Fakt ist, dass bei der Flutung am 09.06.2018 über 90 Minuten ca. 6-7m³/s Spitzenabflussmenge und ca. 4-4,5m³/s Dauerabflussmenge durch unser Areal strömten.

Die Untere Wasserbehörde meinte zwar, solche Abwurfmengen könne es rein rechnerisch nicht geben, das hätten „Fachbüros“ geprüft. Aber, Fakt ist Fakt, egal wer hier was berechnet hat!

Kaum zu glauben, dass die Stadt die Gestelle im Bachbett richten, oder neue aufstellen ließ?? Aber, wer diese nach den bisherigen Ergebnissen wieder so ins Bachbett stellt, der hat nichts begriffen.

Und dann geht das Insekten-/Bienensterben, wie nach jedem größeren Abschlag, wieder los. Täglich kehren wir auf den gepflasterten Flächen verendete Insekten zusammen. Hier Bienen, die wir auf einem Quadratmeter gefunden haben.

 

Diesmal hatte keiner beim MDR angerufen, wie 2016! Man könnte vermuten, dass das Dreißigackerer-Abschlagskanal-Talzerstörungs-Desaster nicht mehr in die Öffentlichkeit getragen werden soll? Aber wir leben in der Neuzeit! Vielleicht lesen einige der Meininger „Friday-for-Future-Fans“ den Bericht und nehmen sich mal der Probleme vor der eigenen Haustüre an.

Im Juli wird das Leben wieder angenehmer, die Aufräum- und Reinigungsarbeiten waren erledigt und wir konnten uns wieder mit anderen Dingen beschäftigen. Das kleine Blumenbeet am Zufahrtsbereich wurde von Gisela bepflanzt – unsere Visitenkarte, wie sie sich ausdrückte.

Im Vorsee des Wasserrades hatten wir kleinere Setzungsrisse und Verfugungen ausgebessert. Das ist aber bei der Auffüllung an dieser Stelle, von 2 m verdichtungsfähigem Material, trotz intensiver Verdichtung mit einer „Rammax“, ja ganz normal.

Drei Wochen nach dem Abschlagsereignis der Superlative wurden seitens der Stadt noch keinerlei Beräumungsarbeiten entlang des Abschlagkanals ausgeführt. Noch immer lagen alte Teppiche, Müll Bauschutt und Regentonnenreste im „Abschlagkanal“ auch unmittelbar neben dem Fußweg.

Unsere Hinweise und Aufforderungen werden am 16.07.2018, bei einem 15-minütigen Niederschlag mit durchschnittlich 0,013l/s m², mit einem mittelschweren Abschlag quittiert. Das große Becken in Dreißigacker, in der Berkeser Straße bleibt, wen wundert`s, wieder verschont und leer, obwohl ca. 70% der Entwässerungsflächen des Gewerbegebiets hier einwirken müssten! Die Abwurfmenge wurden wohl noch nie geprüft. Wieviel läuft hier wohl aus dem Rohr?

1,8l/m² min wieder nicht erreicht, aber 17l/m² in 30 min, Abschlag berechtigt, nur die zeitlichen Abläufe passen nicht.

Vergleicht man das mit dem Niederschlag vom 07.06.2018, dann sind das vergleichbare Mengen. Es stellt sich uns daher die Frage, warum es am 07.06.2018 zu einem „Gewaltabschlag“ kam, der zu einer massiven Seeüberflutung führte? (Weil wir beruflich unterwegs waren?)

Uns wird mitgeteilt, dass die Alarmierung bei 2,6m RÜB-Aufstauhöhe (unsere Info) ausgelöst wird. Bis zum Überlauf bei 4,0m ist normalerweise genügend Zeit, um den Seezulauf abzusperren. Gegen 15:00 Uhr begann der Abschlag am RÜB. An diesem Tag kam die Flut erst um 15:30 bei uns an (Videokamera). Es ist uns klar, dass ein Teil der Abwurfmenge versickert und hier nicht ankommt (Gutachten Dr. Strohmeier), aber selbst die jetzt doppelte Menge würde hier „völlig schmerzfrei durchlaufen“. Die Abwasserbelastung hält sich in Grenzen, geringe Schaumbildung, kein „Gestank“ und wäre die Sanierung im Wiesengrund nicht schon wieder zerstört, käme hier auch keine Schlammbrühe an! Daher nochmals: Es ist für uns völlig unverständlich, warum es am 07.06.2018 zu diesem Gewaltabschlag mit der Seeüberflutung kam. Nach unserer Einschätzung wurden an diesem Tag, am 16.07.2018 am RÜB in etwa die genehmigte Menge abgeschlagen. Das läuft bei uns problemlos durch.

Wir haben uns eine Feuerschale zugelegt. In Meinigen wurde das Verbot ein Feuer im Freien zu schüren wieder aufgehoben. Wir werden wohl noch oft die „Fleur-de-Lys“ mit unbehandeltem Brennholz anlässlich irgendwelcher Anlässe leuchten lassen…zumal „mit dem Feuer spielen“ bei Gisela und mir schon eine sehr persönliche Erinnerung wachruft…

Die Forellen sind zu bedauern! Der Brunnenbach ist nach dem erneuten Abschlag in einem bedauerlichen Zustand, der Bachgrund vollflächig verschlammt, denn aufgrund des geringen Niederschlags sprangen die Quellen nicht an.

Um die Seen künftig besser schützen zu können, wird der Geröllfang verstärkt und zusätzliche Betonsperren aufgesetzt. Hier wird im kommenden Jahr abschließend ein Schützenwehr montiert. Und wieder einmal darf Andi mit seinem Joystick ran, denn hier geht es nicht ohne den „starken Arm“ Es ist immer wieder erstaunlich, welche Lasten dieser Kran bei der Ausladung bewältigt.

Der See befand sich Ende Juli, fast 6 Wochen nach der Überflutung, noch immer in einem schlimmen Zustand. An solchen Bildern sieht man, was eigentlich angerichtet wird und wie lange es dauert, bis sich Gewässer von derartigen Abschlägen erholen. Solche Mischwässer in ein Quellgebiet abzuschlagen, ist, nach unserem Geschmack, ein einziger Affront gegen Natur und aus unserer Sicht  als Umweltkriminalität einzustufen. Ist den Verantwortlichen nicht bewusst, was hier an diesen schutzwürdigen Gewässern angerichtet wird? Wie verantwortungslos muss man sein!

Anfang August kam der nächste Abschlag, wieder mit Vorwarnung. Die schien wenigstens zu funktionieren. Seit den Gewaltniederschlägen vom Juni schlagen nun wieder Schlammfluten auf – Sanierung fehlgeschlagen! Schade um das Money, aber ohne die Einschaltung erprobter fachkundiger Spezialisten braucht man halt kein anderes Ergebnis erwarten- auf Amateure verzichtet man in Zukunft besser! Wir hatten ja bereits 2016 bei der Abnahme der Wiesengrundsanierung darauf hingewiesen!

An der „Schornsteinfeger-Brücke“ tat sich etwas. Die Unterspülungen wurden „behandelt“. Leider erneut eine Aktion, die nach Schilda passt. Die einstige PKW-Brücke wurde ja schon vor einigen Jahren gesperrt. Nun wurden die durch Abschläge ausgelösten Unterspülungen behoben, indem die Brückenauflagepfeiler massiv mit einem Betonkorsett verstärkt wurden – zulaufseitig der Zulauf trichterförmig ausgeführt, wohl um die Durchflussgeschwindigkeiten zu erhöhen?! Unsere Vorschläge für eine kostengünstige Sanierung mit gleichzeitiger Bachbettanhebung hatte man unbeachtet gelassen. Die „Schornsteinfegerbrücke“ wurde, trotz der kostenintensiven Sanierung, nun zur Fußgängerbrücke degradiert – naja, strömungstechnisch sowieso grober Unfug… Ein Fußgängersteg aus Holz oder eine einfache Eisenkonstruktion hätten wohl nur 1/10tel gekostet.

Was die Geschichte aber wirklich ins Reich der Unfähigkeit befördert, ist die Tatsache, dass der Durchlass nun um ca. 40cm schmäler ist. Dadurch wirkt er nun wie eine Düse und wird wohl im Laufe der Zeit eine Verkolkung unterlaufseitig verursachen.

Nach Jahren im Freien, zerfällt das Relikt des alten Wasserrades von 1910. Wir haben es entsorgt, aber einige „Stücke“ als Erinnerungsstücke verwahrt, für den Fall, dass wieder einmal jemand in Frage stellen sollte, dass es hier früher Wassermühlen gab.

Die Stützwand am unteren Bereich der Flutmulde wurde mit Pflastersteinresten verkleidet. So sollte das für die nächsten Jahre und auch Jahrhundertfluten standhalten!

Bach-/Seewände wurden weiter mit Beton verstärkt. Pö a pö kommen wir dem Endstand näher.

Unterlaufseitig schaut der Brunnenbach wieder einmal „furchtbar“ aus. Wir fanden erste verendete Forellen (vergiftet, erstickt?) Der Zustand ist in erster Linie der Misswirtschaft aus der Kombination Abwasser-/Düngeeintrag und zu hohe Wasserentnahme, nicht nur der Brunnenleitung geschuldet. Da es 2018 nur sehr wenig regnete und auch noch viele Anrainer hier Wasser abpumpen, hatte sich die Gesamtsituation verschärft. Unsere Bitte, die Brunnenleitung etwas einzudrosseln, wurde ignoriert. Wir machen uns wieder dran und beseitigen den Algenteppich aus dem Brunnenbach bis zur Henneberger Straße. 2018 wird bis zum Ende ein trockenes Jahr sein, aber die Brunnen der Stadt sprudeln. Das Leben im Brunnenbach interessiert die Stadtoberen wohl nicht!

Die Stützmauer ist nun ausbetoniert, die Granitabdeckungen werden aufgesetzt und nun wird der Zwischenraum „behandelt“. Am auslaufenden Ende der Mauer wurden kleine Vogeltränken integriert.

12 Wochen nach den schweren Abschlägen Anfang Juni, der erste Besuch einer Libelle in den Abendstunden, eine blaugrüne Mosaikjungfer.

Ein Inspektionsgang zum Höhleneingang am oberen Quellauslauf, zeigt den Verfall. Hier müsste dringend etwas gemacht werden, um die Zerstörung aufzuhalten. Große Deckengesteinsabbrüche und ein mächtiger Steinhaufen behindern den Abfluss. Wir hatten der Stadt einmal schriftlich angeboten, tätig zu werden. Es wurde – ebenso schriftlich – abgelehnt. Heute traut sich hier fast keiner mehr rein. Man darf wohl von Lebensgefahr sprechen! Frei zugänglich, aber von Warnschildern oder Sicherheitszäunen ist weit und breit nichts zu sehen.

An allen Ecken und Enden könnten wir arbeiten. So nebenbei ist jetzt die Böschung hinter dem Wasserradgraben dran. Die Trockensteinmauer „am Steinbruch“ neben dem Wasserrad erhält einen „Deckel“. Clemens beim Platten-Puzzle…

Schutz mit Überraschungseffekt, Blumenkästen als Fußleisten des Geländers am Wasserradgraben.

Am 23. September ein erneuter, etwas verstärkter Abschlag. Ja, mit der anhaltenden Trockenperiode und den Wasserspar-Spülkästen in jedem Haus bleiben bekanntermaßen größere „Rückstände“ in den Kanalisationssystemen liegen und Abschläge bieten eine gute Möglichkeit die Kläranlage zu entlasten! Drei Minuten starker Regen. Das sind genau die Niederschlagsspitzen, die von den RRBs aufgenommen werden müssten. Bei einer Spitze über zwei Minuten mit 1,8l/m² min und bei der Gewerbegebietsstruktur beträgt die Fließzeit in den Kanälen schon mehrere Minuten bis die RRBs aufgestaut sind… Zwei Minuten nach Regenbeginn und der anfänglichen Niederschlagsspitze war das RRB/RÜB bereits 2,6m aufgestaut(?) und wir bekamen die Grenzwertmeldung!? In solchen Fällen, kann es keinen Abschlag geben! Oder war der Abschlag unserer „Bachreinigung“ geschuldet?

Aufgrund unserer Erkenntnisse können wir den Beteuerungen der Entwässerungsbetriebe, Planer oder Stadt hier leider nicht mehr vertrauen. Wir glauben, dass es hier nicht „mit rechten Dingen“ zugeht, denn an weiteren Abschlagseinrichtungen des Dreißigackerer Entwässerungssystems kam bei den letzten Abschlagereignissen absolut nichts gelaufen. Es wird nur das Dreißigackerer Tal für die „Entsorgung“ der Mischwässer belastet (Nach § 54 WHG wird das, was hier läuft, als Abwasser deklariert.), dabei wäre es ökologisch vertretbarer, wenn man die Belastungen verteilen würde. Landwirte oder Agrargenossenschaften bringen ja ihre Jauche und den Mist auch nicht allein auf einem Acker aus!

Apropos Mist! Was sich da im Bereich der Dreißigackerer Agrarflächen abspielt, ist auch eine mittlere Katastrophe, die keinen irgendeiner Umweltgruppe interessiert. Auf Acker- /Wiesenflächen lagern monatelang ohne jegliche Abdichtung riesigen Misthaufen. Nach Niederschlägen bilden sich regelrechte Jaucheseen, die natürlich in den Untergrund versickern – und alles im Einzugsbereich der Quellen, die die Meininger Brunnen versorgen, auch den Schlossbrunnen! Dieser im Januar dokumentierte Haufen ist leider kein Einzelfall!

Der Schachtdeckel wird betoniert und so wird es plötzlich sehr ruhig in der Ecke. Das ständige Plätschern fehlt einem fast ein wenig. Wir werden hier wohl später auch zwei Roste einlegen.

Ein weiterer Übergang im Bereich des Schachtes wird betoniert. Hier ist es unerlässlich, dass man im Flutfall alle Bereiche schnell und gefahrlos erreichen kann.

Im Brunnenbach, der nun wieder eingeschlämmt und „gedüngt“ wurde, beginnt aufgrund der geringen Wassermenge schon wieder das Algenwachstum. Nur dort, wo Forellen stehen, sieht es halbwegs manierlich aus. Aus Sicht der Forelle könnte das schon fast als Krieg der Welten betrachtet werden.

Wir wollen die Stimmung, verursacht durch die traurigen Umweltgeschehnisse etwas auflockern. Gisela baut nicht nur die Mauern, ne ne, sie hat auch Humor und Freude, an dem was sie so alles macht. Man sieht`s, wenn man nicht blind vorbeiläuft.

Gisela hat nun auch die letzte Ecke mit Zierpflaster ausgelegt, einfach Klasse!

Unsere Stützmauer wurde auch mit Zierkies, Glasklumpen, mit versetzten Natursteinbrocken auf denen Hauswurz und Moos wachsen, aufgefüllt. Im Ganzen betrachtet, bildet die Anreihung der verschiedenen Materialien – wieder etwas fürs Auge – einen kleinen Bachlauf nach.

Wir hatten ja beobachtet, dass einige Arten von Schmetterlingen, Libellen und sonstigen Kleingetier für die Wasseraufnahme wohl ziemlich diffizil auf korrekte Temperatur des Wassers achten (müssen), deshalb haben wir vor, später eine kleine solarbetriebene Pumpe zu installieren, die diesen Bereich immer schön feucht hält. Mit dieser Steinbach`schen Mauergestaltung hoffen wir auch diesen beeindruckenden Geschöpfen einen Platz zum kurzen Verweilen und Wohlfühlen zu schaffen.

Im See fängt die Brunnenkresse so langsam wieder zu wuchern an. So, dass wir eingreifen müssen. Vermutlich hat die Überdüngung im Zuge der Überflutungen hier die Wachstumsgrundlagen noch verstärkt.

Eigentlich müssten wir die Brunnenkresse „zu Markte tragen“ und nicht auf den Komposthaufen ablagern. Jetzt können wir hoffen, dass es sich wie mit dem Kochen oder Backen verhält: nur aus guten Zutaten können exquisite Essen und Backwaren, Brot usw. entstehen – wir müssten hier richtig hochwertigen Kompost bekommen!

Apropos Brot: Es gibt in Bamberg und in der Nähe von Himmelkron Bäckereien, die backen Brote, die sind einfach und rustikal nach alter Handwerkskunst hergestellt, Brote die einen noch an die Bäckerzunft glauben lassen, und eine einzige Gaumenfreude sind. Nun haben wir durch Zufall herausgefunden, dass in der kleinen Meininger Bäckerei Holland-Cunz, gleich um die Ecke, ein Bäcker ein Brot bäckt, wie in guter alter Zeit. Ein Brot, das bei jedem, den wir das mitbrachten, nur noch Begeisterung auslöste. Dieses Brot ist ein wahres „Suchtmittel“ und steht den uns bekannten „Gaumenfreunden“ aus der fränkischen Region wirklich in nichts nach! Lieber Bäckermeister mit deinen Gesellen und Lehrlingen, und den netten Verkäuferinnen – weiter so und danke für die köstliche Bereicherung unseres Lebens. Ich bin bei manchen Gastronomen als „Butterbrotesser“ bekannt und „Schiffla“ aus so einem geschmackvollen und wunderbar krustigem Brot könnte ich jeden Tag essen. Da braucht es weder Käsesegel noch Lachsdeck, nur etwas kleingeschnittene Brunnenkresse, Salz und Pfeffer und ein guter Schoppen Wein dazu! Was will man mehr?!

Die „lange Seite“ unseres Areals! Hier ist auch noch nicht aller Tage Abend. Die Gestaltung haben wir schon mehrfach verworfen, aber kommt Zeit, kommt Rat. Evtl. eine niedrige Hainbuchenhecke, oder Bodendecker mit Solitärsträuchern… Offen soll’s sein, keine unnötigen Mauern…

Dann war wieder einmal Mauer-Ausbetonieren angesagt. Wieder mal so locker 2-3 cbm Beton ranschaffen, einbringen, verdichten, zweischalig gemauert oder einschalig mit rückwärtiger Wandschalung. Hier haben wir bereits alle Varianten durch, Oberflächengestaltung, Gisela puzzelt bereits

Dann mal noch etwas Leben in den kleineren See, Posthornschnecken und Garnelen – die sind so klein! Mal seh‘n, wen wir wann wiedersehn… Vermutlich werden die aber von den „länger hier Lebenden“ aufgefuttert.

Nun ist es soweit! Auch wenn Gisela lieber im Haus arbeiten würde, gehen wir die Straßenrinne an! Eine letzte schwere Aktion! Asphalt schneiden, der Asphalt ist – ganz seltsam – zwischen 12mm und 15cm stark.

Grund ausheben, einschalen, Bewehrung und Beton rein und los ging es mit dem Pflastern der Rinne

Bereits am nächsten Tag „stand“ die Rinne, 18m lang, 50cm breit, 3m³ Beton eingerüttelt, 500kg Bewehrung! Das sollte halten und Clemens hat sich mächtig eingebracht…

Dann der „Kampf der Gladiatoren“! Wer ist schneller? Clemens von Nord nach Süd und Gisela von Süd nach Nord

und meine Wenigkeit, diesmal Fotograf, auch Kuli – und Antreiber, denn „Time is Money“ – Spaß beiseite, es muss schnell gehen, denn hier fahren ja ständig Autos und einige lassen beim Vorbeifahren schon ein wenig Rücksicht vermissen. Am zweiten Tag regnete es auch öfters und dann macht das wenig Spaß, auch wenn das „trockene Jahr 2018“ vielen in Erinnerung bleiben wird. Wir wurden ständig Nass und dennoch die Talsperren immer leerer – nur um im Vorbeigehen wieder einmal ein Auge auf den Klimawandel zu werfen.

Der Herbst hat sich trotzdem zur Hintertür eingeschlichen

Und da sitzen sie nun, die Pflaster-Matadore, abgekämpft und müde, aber glücklich und zufrieden, denn schön ist es geworden! Ende des zweiten Aktes.

Im dritten Akt kam das weniger schöne Verfugen und Reinigen! Es mussten schnell eingezogene Fugenbewohner umgesiedelt werden – es soll ja niemand zu Schaden kommen und sei er noch so klein.

Das Verfugen des Pflasters und Endreinigung, immer unter dem Gesichtspunkt, dass nichts in den Brunnenbach laufen darf. Sandsperren für das ablaufende Waschwasser und ständiges Abschöpfen des Stauwassers am Rinnenende ist für uns selbstverständlich.

Granitpflasterrinnen sind ja nicht ungefährlich und führen oft zu Reifenschäden, wenn sie zu hoch sind, daher betonieren wir einen auf Folien aufgelegten Anfahr-Betonkeil an, für die Zeit, bis die Stadt die Fahrbahndecke angearbeitet hat. Wir wollen ja nicht, dass „Kuhtriftler“ und Andere zu Schaden kommen, denn man weiß ja nicht, was die Stadt unter „zeitnah anasphaltieren“ versteht – die Bäume, die 2006/2007 gefällt werden sollten, stehen ja auch noch anno domini 2018!

Im Bach läuft fast kein Wasser mehr, aber aus allen Brunnenrohren in der Stadt!! Hier fehlt es offensichtlich einfach an Vernunft und Einsicht.

Nachdem an zwei Tagen sichtbar fast überhaupt kein Wasser mehr lief, ließen wir Wasser aus der Wasserleitung zulaufen. Unser Apell bei Stadt und unterer Wasserbehörde wird wohl direkt in die trichterförmige Ablage gewandert sein. Wir suchen und finden, vertieften die Wasserlaufgräben im Auslaufbereich der Quellen, beseitigten kleine Stauvorrichtungen/-wehre und dann konnten wir die Notwasserzuführung zum Brunnenbach wieder beenden. Hier glaubten wohl einige, man müsse den Bach trockenlegen und immer schön still und heimlich Wasser abpumpen nach dem Motto, Verbot hin oder her, Hauptsache der Rasen vor der Haustür ist grün.

Die Schüttung der Quellen wird immer schwächer, denn die Stadt lässt die Brunnen unvermindert mit „Vollgas“ und maximaler Wasserzuführung laufen, egal, wie lang die Trockenperiode anhält! Aus der Not geboren, betonieren wir einen Betonbalken in unseren Geröllfang. So wird immer eine gleichbleibende Wasservorlage gehalten und wir können die Wasserstandsregulierung am See-Zulaufschieber sauber einstellen und es fließt noch Wasser aus den Quellen an den Seen vorbei direkt in den Bach, Überlebenshilfe für die Forellenpopulation. Die Schutzgitter stellten wir auf 20cm hohen Eichenbalken. So können wir künftig das Algenwachstum im Geröllbecken einfacher bekämpfen und die Gitterreinigung wesentlich vereinfachen. Das Ablaufverhalten bei Hochwasser sollte sich dadurch auch verbessern, denn nun ist immer ein 8cm breiter Spalt unterhalb der Wasserlinie als Überlauf in die Hochwasserverrohrung gegeben. Know how, so geht’s, mit Folienschutz, bei laufendem Quellwasser- ohne jegliche Betonschlämme-Eintragungen ins Wasser-! Bei den Arbeiten im Englischen Garten verendeten ja die Fische, nachdem vermutlich Betonschlämme bei der Brückensanierung in den Teich gelangten. Wir „Amateure“ wollen solche Spektakel vermeiden.

In diesem Zug wurde auch der Schachtdeckel und das Zugangsumfeld zur Brunnenstube der Kreuzbergquelle mit Beton stabilisiert.

Trotz der langen Trockenperiode, die auch der Werra sichtlich schwer zu schaffen machte – man kann ja inzwischen durchwaten – wird sich die Werra im Grunde freuen, denn die Wasserqualität wird sich dort trotzdem aufgrund weniger Abschläge verbessern – zumindest ist das anzunehmen. Aber so manch einer beschwichtigt: „Früher war das viel schlimmer…“ Trockenwetterlagen gab es nicht nur zu Zeiten der DDR, sondern auch während der Weimarer Republik und schon davor. Aber man darf nicht außer Acht lassen, dass es da noch keine Staubauwerke, wie heute, gab. Folglich waren die Grundwasserstände höher und die Quellen flossen stärker. Es gab aber entlang der Flüsse auch häufig schwere Überflutungen. Wer in die Natur eingreift…

Dann kam die „Baumfällaktion, Teil 2“. Es sollten ja, wie auch in der Zeitung angekündigt, 100 Bäume gefällt werden. Dann wurde gerudert und gerudert… Am Ende waren es 10(?) oder doch weniger? Einige Bäume waren inzwischen schon vor Altersschwäche oder durch die Trockenheit, ohne äußeres Zutun, umgefallen. Diesmal werden wenigsten die Erdstämme nicht zu Brennholzscheiben zersägt!

Nachdem man die Bäume aufgrund der Höhe hinter den Garagen nicht mit den eingesetzten Fahrzeugen fällen konnte, hat man diese Fläche komplett „bereinigt“, sozusagen als Ersatzleistung zum eigentlichen Auftrag. Naja, nun haben die „oberen“ wenigstens freie Sicht zum Wasserrad.

Am 21. November meldeten sich Väterchen Frost und Frau Holle das erste Mal für den Winter 2018/2019 zu Wort, nach dem Motto: „Melde gehorsam, Winterverschönerungsarbeiten trotz Klimawandel pünktlich aufgenommen, Oberhof in Feierlaune?“

Feierlaune und „durchatmen“ auch im Forellenreich! Die Brunnenleitung ist abgestellt, der Brunnenbach bekommt jetzt das eigentlich ihm zustehende Wasser. Da sieht man, welche Mengen die Brunnenleitung abzieht.

Das Überlaufwasser der Brunnen muss ja irgendwohin fließen. Hoffentlich wird das saubere Wasser nicht der Kanalisation zugeführt und verschmutzt, damit es dann auch noch die Kläranlage sinnlos belastet und die Betriebskosten nach oben katapultiert.

Unterm unserem „Dächle“ ist ein kleiner, Sanitärraum im Entstehen,

Aber Sicherheit im Wasserbau geht vor, hat oberste Priorität. Der Vorsee zum Wasserrad wird nun dauerhaft geflutet. Im kommenden Jahr soll sich auch das Wasserrad kontinuierlich drehen und das Wasser über die Schütte aufs Wasserrad laufen.

Das Jahrespensum ist erreicht und unser Baustellenweihnachtsbaum leuchtet wieder. Der Gesamtzeitplan läuft, auch aufgrund einiger unschöner Konfrontationen mit der Stadt und den Entwässerungsbetrieben, etwas aus dem Ruder.

Ansonsten tanzen wir wieder! Sehr positiv! Die Tanzschule Schmädicke ist zwar noch im Aufbau begriffen, aber über diese Adresse lernen wir jede Menge netter Leute kennen. Querbeet durch alle Tanzkurse/-kreise versuchen wir auch vergessene Schritte wieder aus dem Gedächtnis zu kramen. Tanzen ist eine schöne Abwechslung, schult Körper, Geist und Rhythmusgefühl. Das kann mit zunehmendem Alter nicht schaden. Alt werden ist ja kein Verdienst, sondern eine Gnade.

Wir verbringen wieder einmal einige Tage mit/bei unseren Freunden in der Amalienruh.